Aufprall mit voller Wucht: Zwei 40-Tonner zerfetzt

BITBURG. Mehr als 60 Einsatzkräfte waren am Mittwoch mit den Folgen eines schweren LKW-Unfalls auf der B 51 bei Bitburg-Matzen beschäftigt. Teile der Ladung lagen über rund 300 Meter verstreut.

Mittwochmorgen gegen 8.30 Uhr. Ein 24-jähriger LKW-Fahrer aus Bosnien-Herzegowina ist mit seinem mazedonisch-schwedischen Sattelzug, der Sportgeräte und -kleidung geladen hat, auf der B 51 in Richtung Norden unterwegs. Kurz hinter der Ausfahrt Matzen/Pützhöhe zieht der LKW aus ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn. Dort stößt er frontal mit einem entgegen kommenden Sattelzug aus Spanien zusammen, der nach rechts von der Fahrbahn abkommt. Dabei reißt der LKW einen Audi mit, dessen 36-jähriger Fahrer gerade von der L 32 auf die B 51 einbiegt.Von der Ladefläche des spanischen LKW stürzen große Papierrollen auf die Fahrbahn, die die Hinterachse eines nachfolgenden LKW beschädigen. Ein 31-jähriger Golf-Fahrer kann einen Zusammenstoß mit dem schwedischen LKW gerade noch verhindern, indem er nach rechts auf eine Grünfläche ausweicht.

Während beide PKW-Fahrer mit dem Schrecken davon kommen, werden beide LKW-Fahrer in ihren Führerhäusern eingeklemmt. Feuerwehrleute befreien die beiden Männer mit hydraulischen Rettungsgeräten. Das DRK Bitburg übernimmt mit Notärzten die Erstversorgung. Mit dem Hubschrauber der luxemburgischen Luftrettung wird der 40-jährige Spanier ins Bundeswehrkrankenhaus Koblenz gebracht. Der lebensgefährlich verletzte 24-Jährige wird mit dem Hubschrauber Christoph 10 ins Brüderkrankenhaus Trier geflogen. Sein Zustand bleibt kritisch.

Allein 30 Mann haben die Feuerwehren Bitburg, Mötsch, Matzen und Masholder im Einsatz. "Aus den drei gerissenen Tanks sind maximal 1000 Liter Diesel ausgelaufen", berichtet Oberbrandmeister Jürgen Dunkel, der die Einsatzleitung von Thorsten Maas übernommen hat. Weitere 600 Liter fangen die Wehren ab. Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) und der Wasserbehörden klären, wo belasteter Boden ausgebaggert werden muss.

"Ich konnte nicht mehr ausweichen"

Beide Zugmaschinen der 40-Tonner und der Audi sind total zerstört. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf insgesamt 350 000 Euro. Bis in die Abendstunden dauern die Bergungsarbeiten mit einem Spezialkran. Auf der Umleitungsstrecke zwischen Bitburg-Nord und der Ausfahrt Nattenheim bilden sich Staus. Nach 18.30 Uhr fließt der Verkehr wieder halbseitig über die B 51 von Nord nach Süd.

Die Unfallursache soll ein Gutachter klären. Ob Sekundenschlaf, Unaufmerksamkeit, technischer Defekt oder Sonstiges: Bisher gibt es keine Hinweise. "Plötzlich waren drei Papierrollen auf der Fahrbahn. Ich konnte nicht mehr ausweichen", schildert der Fahrer des nachfolgenden LKW die Szene. Klaus Enders, Leiter des LSV Gerolstein: "Die B 51 ist hoch belastet, aber gut ausgebaut." Die geplanten Abschnitte mit zwei Fahrspuren in einer Richtung und einer Gegenfahrspur könnten Überholvorgänge sicherer machen. Eine wirksame Entlastung der Strecke könne nur der angestrebte Lückenschluss der A 1 zwischen Tondorf und Daun bringen.

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