Augen-Öffner der Region

EIFEL. Mehr als 50 Aussichtspunkte sollen ab 2005 den Blick der Eifeler und ihrer Gäste auf die besonderen Schönheiten der Regionlenken.

Der Westwall zwischen Hallschlag und Losheim: Im Frühjahr ließ hier ein amerikanischer Millionär ein großes Stück herausschneiden und in sein Privatmuseum transportieren (der TV berichtete). Die Lücke, die bei dieser Aktion gerissen wurde, soll in Zukunft touristisch genutzt werden. Denn sie bietet einen weiten Rundblick über diesen Teil des deutsch-belgischen Grenzgebiets: "Das Ding ist aufgeschnitten wie eine Wurst", sagt Andreas Wisniewski, Geschäftsführer des Verkehrsvereins Oberes Kylltal zu diesem Westwall-Abschnitt. "Und jetzt ist es ein Kandidat für das Projekt Eifelblicke." Man schaut von dieser Stelle in Richtung Ormont, nach Hallschlag, zur deutsch-belgischen Grenze und genießt dabei ein echtes Naturpanorama. Die Westwall-Lücke ist einer von künftig mehr als 50 "Eifelblicken": Besonders schöne Aussichtspunkte, mit Extra-Ausstattung wie Sitzbänken, Panoramatafeln, Seh-Rohren und Kunstwerken bestückt - oder mit Bilderrahmen, durch die man sich selbst die spannendste Perspektive suchen kann. Auch in den Wanderkarten sollen die "Blicke" ausgewiesen werden. "Der Tourist kommt in die Eifel und findet ein Sammelsurium von Ausblick-Glanzlichtern", sagt Wisniewski. Weitere bisher ausgeguckte Aussichtspunkte im Kreis Daun sind der Vulkangarten Steffelnkopf, die Vulkano-Plattform Steineberg, die Kronenburger Burgruine und der Steinbüchel bei Schüller. Die anderen "Eifelblicke", im Kreis Bitburg-Prüm und im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen werden derzeit in Zusammenarbeit mit den Gemeinden ermittelt und bestimmt. Das Ganze ist ein Projekt der Prümer Eifel Tourismus-Gesellschaft (ET) auf Grundlage des "Masterplans Erlebnisregion Nationalpark Eifel", wie ET-Geschäftsführer Klaus Schäfer erläutert: "Das Ziel ist einfach, unsere Landschaft mit diesen besonderen Punkten stärker zu inszenieren." Wichtig sei, dass durch das Projekt die gesamte Eifel in Wert gesetzt werde - "um diese fantastischen Landschaftsblicke stärker ins Bewusstsein der Gäste zu rufen", sagt Schäfer. "Und es wäre schön, wenn auch die Einheimischen, für die das ja oft selbstverständlich ist, ein bisschen nachdenklicher auf ihre schöne Heimat schauen." Natürlich gäbe es durchaus mehr als 50 oder 60 dieser Punkte in der Region, bekennt Schäfer. "Aber wir wollten nicht inflationär sein." Zudem hält die Begrenzung auch die Kosten im Rahmen. Zwar seien die genauen Zahlen noch nicht abzuschätzen, dennoch rechnet Schäfer mit etwa 1500 bis 2500 Euro pro Aussichtspunkt. Schäfer: "Und manche kosten auch gar nichts, weil da schon ein Aussichtsturm steht." Bis Ende August sollen alle künftigen "Eifelblicke" ermittelt sein. Für 2005 rechnet Schäfer mit der endgültigen Umsetzung. Genauer kann er den Termin nicht eingrenzen - zurzeit ist noch nicht geklärt, ob und wieviel Förderung in Aussicht steht.

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