Bitburg. Wenn der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land, Jürgen Backes, auf die wichtigsten Projekte und größten Investitionen im Jahr 2008 zu sprechen kommt, darf auch die Umstellung des Haushalts-Systems von der Kameralistik auf die "Doppelte Buchführung in Konten" (Doppik) nicht fehlen. Doppik: "Das bringt einen immensen Aufwand mit sich. Wir müssen all unsere Straßen, Grundstücke, Gebäude zählen - eben eine Inventur unseres Vermögens", sagt VG-Chef Jürgen Backes. Allein 16 000 Feuerwehr-Artikel (Gerätehäuser, Fahrzeuge, Schläuche und mehr) tauchen in der VG Bitburg-Land dabei auf. Hinzu kommen Schulungen für rund 500 Ratsmitglieder. Wichtigster Vorteil ist für Backes die steigende Transparenz der kommunalen Haushalte, wovon er sich auch eine bessere Ressourcen-Steuerung verspricht. Abwasser: Die mit Abstand größten Investitionen tätigt die VG - ähnlich wie bereits im Vorjahr - in die Umsetzung ihres Abwasser-Konzepts. Danach sollen bis 2012 alle 51 Ortsgemeinden im Bitburger Land ans Abwasser-Netz angeschlossen sein. Allein dieses Jahr werden dafür rund acht Millionen Euro investiert. Drei Millionen Euro werden davon in Seffern, Sefferweich und Schleid verbaut, wo Jahrzehnte alte Schmutz- und Regenwasserkanäle erneuert werden. In Enzen ist derzeit die letzte noch fehlende Kläranlage im Bau (Kosten: 600 000 Euro), und auch dort müssen das Ortsnetz erneuert und ein Verbindungskanal Richtung Halsdorf geschaffen werden. Gleiches steht in Wettlingen und Olsdorf an. "Deshalb mussten wir auch die Gebühren für 2008 erhöhen. Denn das Land fördert Kläranlagen, nicht aber die Flächenkanäle", sagt Backes, der trotz Kommunalwahl auch für 2009 weitere Erhöhungen ankündigt. Backes: "Auch wenn das unpopulär ist, aber wir müssen diese Investitionen ja finanzieren." Wasser: Anders als bei der Abwasser-Beseitigung steht das Netz für die Wasser-Versorgung zu fast 100 Prozent. Lediglich in Schleid, Seffern und Sefferweich werden auch die Wasser-Kanäle in einem mit angegangen, und auch in Koosbüsch und Wolsfeld müssen diese erneuert werden. Das schlägt aber zusammen nur mit rund 500 000 Euro zu Buche. Straßenbau: Im Zuge der Kanal-Arbeiten werden in Absprache mit den Gemeinden auch die Straßen erneuert - Gesamtvolumen: rund dreieinhalb Millionen Euro. Davon entfällt der Großteil auf die Gemeinde Schleid, wo für rund 1,4 Millionen Euro mehr als vier Kilometer Gemeindestraßen saniert werden. Backes: "Die haben halt kaum Kreis- und Landesstraßen, und da dort über Jahrzehnte nichts passiert ist, sieht es recht schlimm aus." HINTERGRUND Weitere Projekte 2008: Obwohl die Investitionen ins Abwasser-Netz den größten Brocken im Haushalt 2008 der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land ausmachen, stehen auch andere Themen und Projekte an: Freizeit/Tourismus: Rad- und Wanderwege sollen weiter ausgebaut werden. Dabei geht's vor allem um das Stück Nimstalradweg zwischen Rittersdorf, Nattenheim und Bickendorf, das für 265 000 Euro ausgebaut werden soll - realistisch wird dies aber erst bei einer 70-prozentigen Landes-Förderung. Ähnlich sieht es beim geplanten "Südeifel-Pfad" aus, der die VG an den "Eifelsteig" ankoppeln soll (Kosten: rund 200 000 Euro für die VG, kreisweit rund 390 000, weshalb auch dieses Projekt sich nur mit Landeszuschuss realisieren lässt). Schulen/Bildung: In den Schulen in Wolsfeld und Seffern müssen die Heizungsanlagen saniert werden (Kosten: rund 200 000 Euro). Zudem will die VG ihr Projekt "Französisch an Kindergärten" weiter ausbauen. Was mit der zu schließenden Hauptschule in Idenheim passiert, steht noch nicht fest. Das wird Thema in der VG-Sitzung am Donnerstag, 6. März. (scho)