Aus eins mach sechs

MECKEL. Fünf neue Windkraftanlagen will die Trierer Firma Windspeed auf dem Gebiet der Gemeinde Meckel bauen. Für drei liegen bereits Baugenehmigungen vor.

Umweltfreundliche Energiequelle oder "Verspargelung" der Landschaft? Nach langer Diskussion entschloss sich der Gemeinderat Meckel vor einiger Zeit, fünf weitere Windkraftanlagen im Bereich der Ortsgemeinde zuzulassen. Fast zwei Jahre lang sei das Thema im Gemeinderat besprochen worden, berichtet der ehemalige Ortsbürgermeister Eugen Kirscht. Dabei seien unterschiedlichste Meinungen aufeinander geprallt. Ein Windrad ziert bereits seit fünf Jahren den Hang oberhalb des Orts. "Drei weitere sind genehmigt, aber noch nicht gebaut", sagt Wolfgang Klaas von der Verbandsgemeinde-Verwaltung Bitburg-Land. In Planung sind zwei weitere Anlagen, so dass insgesamt sechs Windräder auf dem Areal der Gemeinde Meckel stehen werden. Klaas: "Der Bebauungsplan lässt keine weiteren Anlagen zu." Auch Meckels frisch gewählter Ortsbürgermeister Johannes Junk rechnet nach den sechs Windrädern nicht mit weiteren: "Mehr kann ich mir nicht vorstellen." Wichtig bei der Planung sei, das die Interessen der Gemeinde gewahrt blieben. Die Höhe der Anlagen, mögliche Lärmbelästigung und störende Blinklichter auf der Spitze der Masten seien im Gemeinderat thematisiert worden.Windräder sollen in die Landschaft passen

Die Blinklichter sind zur Flugsicherung notwendig. Auf Wunsch des Rats werden sie aber so gebaut, dass sie vom Boden aus nicht sichtbar sind. Damit die Windräder ein einheitliches Bild abgeben, passt die Firma Windspeed aus Trier, die die Anlagen plant, die Höhe der Masten an die Landschaft an. Zwischen 60 und 100 Meter werden sie in den Himmel ragen. Drei Anlagen sollen zusammen mit dem schon stehenden Windrad eine Reihe bilden, zwei weitere sollen etwas weiter in Richtung des Orts stehen. Mit Lärmbelästigung sei aber nicht zu rechnen, sagt Klaas. Von Größe und Leistung sind die geplanten Windräder jenen Anlagen ähnlich, die bereits in den Windparks der Region stehen. Auf stolze 77 Meter Flügeldurchmesser bringt es ein Windrad - ein Wert, der die meisten Betrachter überrascht. Rund 1,5 Millionen Euro kostet ein Windrad. Mit einem Ertrag von rund 2,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr rechnet die Firma Windspeed - genug für den Bedarf von 625 Haushalten. Strom für rund 30 000 Einfamilienhaushalte sollen die 50 Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Bitburg-Land nach Auskunft von Klaas einmal liefern - gerade einmal 7000 Haushalte hat sie. Dreißig Windkraftanlagen stehen bereits, der Bau einer größeren Zahl von Windrädern steht nur an wenigen Stellen aus: Neben den fünf Anlagen in Meckel sind acht auf einem Gebiet um Heilenbach und Ehlenz geplant, sechs um Brimingen und Hisel. Auch in den umliegenden Verbandsgemeinden werden fleißig Windkraftanlagen gebaut. Die Windräder in Meckel gehören zum Windpark Helenenberg. Auf dem Areal, das zu den Verbandsgemeinden Bitburg-Land, Trier-Land und Irrel gehört, sollen irgendwann 22 Windräder stehen. 15 davon sind bereits gebaut.

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