Ausstellung im Schloss: Aufstieg und Fall der Herren von Malberg

Malberg · Die Familie von Veyder war im 17. Jahrhundert zu Geld und Ansehen gekommen und ließ das Malberger Schloss bauen. Eine Ausstellung, die am Sonntag eröffnet wird, zeigt die wechselvolle Geschichte.

 Hat eine lange und bewegte Geschichte: Schloss Malberg.

Hat eine lange und bewegte Geschichte: Schloss Malberg.

Foto: klaus kimmling (e_bit )
 Das auf der Stuhllehne abgebildete Wappen zeigt unter anderem einen Bären mit Kette. Das Motiv ist in der Ausstellung immer wieder zu sehen. TV-Fotos (3): Klaus Kimmling

Das auf der Stuhllehne abgebildete Wappen zeigt unter anderem einen Bären mit Kette. Das Motiv ist in der Ausstellung immer wieder zu sehen. TV-Fotos (3): Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (e_bit )
 Die Bilder der Familie von Veyder sind in den Ausstellungsräumen mit entsprechenden Erklärungen zu sehen.

Die Bilder der Familie von Veyder sind in den Ausstellungsräumen mit entsprechenden Erklärungen zu sehen.

Foto: klaus kimmling (e_bit )

Schon die Fassade des Schlosses Malberg lässt ahnen, dass die Erbauer des Anwesens einmal viel Geld hatten. Auch ein Teil der Räume ist prächtig renoviert. In anderen wartet noch viel Arbeit auf den Förderverein Schloss Malberg. Dieser hat unter Federführung von Karl Solchenbach eine Ausstellung über die Geschichte der Familie von Veyder zusammengestellt, die rund drei Jahrhunderte dort gelebt hat. Die ursprünglich bürgerliche Familie war damals zu Geld gekommen, und so war es ihr im 17. Jahrhundert möglich, das Anwesen von Malberg, von dem damals nur der ältere Teil existierte, zu kaufen.

Es war schließlich Johann Werner von Veyder, der als Weihbischof in Köln zu Geld und Ansehen gekommen war und den Bau des neuen Schlossteils in Auftrag gab. Das Besondere dabei: Er engagierte den italienischen Matteo Alberti, in der damaligen Zeit eine Art "Stararchitekt". Und so kommt es, dass das Schloss im italienischen Stil gebaut wurde und sich damit optisch von anderen Bauwerken in der Eifel deutlich abhebt.

Die nachfolgenden Generationen vervollständigten das Gebäude. Es wurden Figuren in Auftrag gegeben. "Nicht beim Steinmetz aus dem Nachbardorf", wie Solchenbach sagt, sondern beim renommierten Bildhauer Ferdinand Tietz. Auch die wertvollen Wandbehänge im Musikzimmer stammen aus dieser Zeit.

Diese Geschichte der Familie von Veyder, die später auch in den Adelsstand des Freiherrn erhoben wurde, beschreibt die Ausstellung.

Jeder der bereits restaurierten Räume des Schlosses im Obergeschoss widmet sich einer Epoche der Familie. Zu den Ausstellungsstücken gehören Bilder der Familie von Veyder, alte Original-Schriftstücke, ein Kleid, das die damalige Mode widerspiegelt. Überall gegenwärtig auch das Wappen der Familie, bei dem vor allem der Bär an der Kette auffällt. An Schautafeln ist der Stammbaum der Familie, die durch Heirat enge Verbindungen zu Luxemburg hatte, zu sehen. Und auch die Geschichte der jeweiligen Epoche ist in den jeweiligen Räumen dargestellt.

Dazu gehört auch der Niedergang der Familie. Ein Teil wanderte nach Österreich aus, der andere blieb, konnte aber das Anwesen nicht halten, weil die Einnahmen ausfielen.

Später wurde das Schloss von der Familie Schmitz-Malberg als Pension mit Gästezimmern geführt. 1989 ging es in den Besitz der Verbandsgemeinde Kyllburg über. Heute ist die Verbandsgemeinde Bitburger Land die Eigentümerin.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 21. Mai, um 11 Uhr im Musiksalon eröffnet. Neben einer Einführung in die Ausstellung durch Karl Solchenbach gibt es auch Kurzvorträge von Claude Jean Herman und Ulf von Veyder-Malberg. Um Anmeldung unter Telefon 0171/4715929 oder an foerderverein@schloss-malberg.de
wird gebeten. Die Ausstellung ist bis Oktober immer sonntags und feiertags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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