Ausweg aus dem Ghetto

Wenn das Gebiet einer ehemaligen amerikanischen Housing in Herforst und Speicher an deutsche Eigentümer übergeht, gibt es viel zu regeln. Die Verbandsgemeinde-Verwaltung Speicher hat Vorschläge zu einem Bebauungsplan vorbereitet.

 Der Wall, der zurzeit die Housing in Speicher begrenzt, könnte abgetragen und so eine Verbindung mit dem sich anschließenden Neubaugebiet des Ortes hergestellt werden. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Der Wall, der zurzeit die Housing in Speicher begrenzt, könnte abgetragen und so eine Verbindung mit dem sich anschließenden Neubaugebiet des Ortes hergestellt werden. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Speicher/Herforst. Sie sollten zusammen sein und dazu noch gut beschützt. Die Amerikaner in der Eifel hatten ihre eigenen Wohnanlagen. Der Beigeschmack eines Ghettos ist geblieben. Deshalb müssen die Housinggebiete in Herforst und Speicher mehr in den Ort integriert werden. Im Zuge der Konversion sind inzwischen viele der Mehrfamilien- und Reihenhäuser in den ehemaligen amerikanischen Housings in Speicher und Herforst an deutsche Eigentümer verkauft worden. Damit kein "Wildwuchs" durch An-, Um- oder Neubauten, zum Beispiel von Garagen, entsteht, war dieVG-Verwaltung Speicher bemüht, einen neuen Bebauungsplan zu erarbeiten. Die Bebauung mit Garagen, Gartenhäusern, Anbauten oder Umzäunungen soll "in geordnete städtebauliche Bahnen gelenkt werden", sagt Edmund Weimann von der VG Speicher. Für Herforst sieht ein Vorschlag so aus, dass die zwölf Meter lange Windschutzbepflanzung, die an den Wenzelhausenerweg grenzt und so zusagen den Eingang zur Housing bildet, als Garagen- oder Carportplätze ausgewiesen werden könnte. Dort und in Speicher sollen die Fußwege, die zu den Hauseingängen der Wohnblocks führen, an Wanderwege anknüpfen. Um in Speicher eine schnelle Verbindung zur K 38 in Richtung Preist zu gewährleisten, "sollen die östlichen Stichstraßen als Fußwege bis an die Preister Straße geführt werden", erklärt Weimann. Aber nicht nur dort, sondern überall sollen die Fußwege aus dem gesamten Gebiet in einer Breite von einem Meter an die umliegenden Wege und Straßen vernetzt werden, um damit den Ghetto-Charakter zu aufzuweichen.Die Housing Speicher ist noch durch eine Art Wall vom Neubaugebiet Merlich II getrennt. Auch hier bietet sich eine Neugestaltung und Öffnung zum Ort hin an. Innerhalb der beiden Housings muss auch die Stellplatzsituation geklärt werden. Diese sind bislang noch ungeordnet, was bedeutet, dass Stellplätze nicht unmittelbar vor den Häusern liegen, in denen der Eigentümer oder Mieter wohnt. Da dürfe getauscht werden, sagt Weimann. Der Bau von Garagen und Carports soll bei den Reihenhäusern nur an den jeweiligen Außenhäusern möglich sein. Weitere Details werden in Kürze bei einer Eigentümerversammlung präsentiert. Der Termin wird noch bekannt gegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort