Auto-Stadt bleibt Park-Paradies

Ein Kompromiss ist das Ergebnis nach der Diskussion um das neue Park-Platzkonzept für Bitburg. Im April stand noch zur Debatte, dass knapp 400 von derzeit rund 950 gebührenfreien Parkplätzen in der Kernstadt kostenpflichtig werden. Nach dem Stadtrats-Beschluss von Dienstagabend gibt es nun nur rund 160 neue Gebühren-Parkplätze am "Alten Gymnasium".

Bitburg. Mehrere Gründe haben dazu geführt, dass es nötig wurde, das Parkplatz-Konzept aus dem Jahr 2005 zu überarbeiten: Die Parkplätze in der Kernstadt sind - außer am Wochenende - ab morgens alle belegt, so dass die Verwaltung von "Parkraum-Problemen" und zu beobachtendem "Such-Verkehr" spricht, während das Parkhaus Neuerburger Straße und die Tiefgarage am ZOB nicht voll ausgelastet sind.

Diese Probleme ließen sich auch nicht durch die Parkzeit-Begrenzungen lösen, die auf einigen gebührenfreien Parkplätzen (drei im Bereich Denkmalstraße, bei der Grundschule Süd, im Bereich Poststraße/Schleifstein, hinter der Post und am ZOB) bereits eingeführt wurden. Hinzu kommt, dass die gebührenfreien Parkplätze vor allem von Dauerparkern genutzt werden, während Kurzzeitparker kaum eine Chance haben. Dieses Problem zeigt sich vor allem im Bereich des Kranken- und Ärztehauses. Andererseits werden die rund 200 Gebühren-Parkplätze in der Kernstadt gut angenommen.

Wollte die Stadt deshalb noch im April auf knapp 400 Parkplätze Gebühren erheben ("Altes Gymnasium", Schotter-Parkplatz an der Bedastraße, "Grüner See" sowie in den Bereichen "Am Markt" und im Karenweg; der TV berichtete), wurde das ursprüngliche Konzept in nicht-öffentlicher Sitzung des Bauausschusses abgemildert und am Dienstag vom Stadtrat beschlossen:

Die gut 200 Parkplätze am "Alten Gymnasium" werden gebührenpflichtig (maximale Parkzeit: drei Stunden). Dafür werden Parkscheinautomaten (Kosten: rund 10 000 Euro pro Stück; genaue Anzahl steht noch nicht fest) angeschafft. Ausnahme bilden die rund 50 Plätze für die Kreisverwaltung. Die CDU-Fraktion wollte nur die Hälfte der Parkplätze am Alten Gymnasium gebührenpflichtig machen, kam mit diesem Vorschlag (neun gegen acht Stimmen) aber nicht durch.

Beschlossen wurde ein moderater Anstieg der Gebühren von zehn Cent für zehn statt wie bisher zwölf Minuten.

Hinter der Post soll nun doch kein separater Automat angeschafft werden. Die Autofahrer ziehen ihren Parkschein wie bisher in der Poststraße. Hinter der Post sind die ersten 30 Minuten Parken wie in der Poststraße gebührenfrei.

Für Dauerparker gibt's für 26 Euro im Monat einen Stellplatz in einem Parkhaus.

Meinung

Tragfähiger Kompromiss

Es war keine leichte Entscheidung, Parken in Bitburg teurer zu machen. Kommen doch die meisten Leute mit dem Auto nach Bitburg. Der gewählte moderate Anstieg der Gebühren ist sinnvoll und vertretbar. Zudem haben Stadtrat und Bauausschuss einen Kompromiss gefunden: Nur weitere 200 statt der ursprünglich geplanten knapp 400 Parkplätze werden zusätzlich kostenpflichtig. Das wird die Parkhäuser zwar nicht wesentlich füllen. Aber Parkmöglichkeiten jenseits von Parkhäusern sind schließlich "Marken-Zeichen" der Autostadt. d.schommer@volksfreund.deEXTRA Stimmen: "In vielen Städten sind alle Parkplätze bewirtschaftet. Wir brauchen diese Einnahmen": Johannes Roß-Klein (Grüne). "Ziel ist, die Dauerparker in die Parkhäuser zu bekommen": Stadt-Chef Joachim Streit. "Wir sind Autostadt. Deshalb ist die CDU gegen Gebühren auf alle Plätze am Alten Gymnasium": Hermann Schlösser (CDU). "Wenn wir mehr Umschlag wollen, müssen wir hinter dem Alten Gymnasium Gebühren erheben": Manfred Böttel (FBL). "Im Werkausschuss fordern wir, Parkplätze zu bewirtschaften wegen der nicht ausgelasteten Parkhäuser": Heiner Gillen (SPD). "So lange wir den Bedaplatz nicht bewirtschaften, bekommen wir die Parkhäuser nicht voll": Peter Berger (parteilos). "Wir sollten Leute, die nach Bitburg kaufen kommen, nicht abschrecken": Willi Notte (Liste Streit). (scho)

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