Bakterien adé

ECHTERNACH. (iz) Aufgrund neuer Berechnungen und einer höheren Nutzungskapazität entsteht in Echternach nun auf dem Gelände der alten Kläranlage ein moderneres und größeres "Internationales Abwasserklärwerk".

 Der Bau der Kläranlage wird nach langer Planungszeit in Angriff genommen.Foto: Ingo Zwank

Der Bau der Kläranlage wird nach langer Planungszeit in Angriff genommen.Foto: Ingo Zwank

Bekanntdafür, besonders wenige Koli-Bakterien zu beherbergen, ist dasWasser der Sauer nicht gerade. Das soll sich bald ändern. Denndas internationale Klärwerk Echternach, das die Stadt Echternach,Teile der Gemeinden Befort, Berdorf und Rosport, die GemeindenBollendorf, Ferschweiler, Ernzen und Echternacherbrück, zweiCampingplätze und einige Weiler versorgt, wird erweitert. Miteinem Spatenstich haben Luxemburgs Innenminister Mich Wolter,Echternachs Bürgermeister Jos Scheuer und der IrrelerBürgermeister Hans-Michael Bröhl die Bauarbeiten eröffnet. Grund für die Erweiterung: Die Anlage - ursprünglich für 26 000 Einwohner-Gleichwerte ausgelegt - davon 13 000 für die luxemburgische und 8000 für die deutsche Seite sowie 5000 als Reserve - ist derzeit schlichtweg überfordert. Denn die Entwicklung schritt schneller voran als geplant. Neue Umweltrichtlinien und höhere Einwohnerwerte machten eine Modernisierung notwendig.

Das bestehende "Internationale Abwasserklärwerk Echternach-Weilerbach" - 1975 als Gemeinschaftskläranlage der Stadt Echternach und des Zweckverbands Weilerbach in Betrieb genommen - sollte auf 36 000 Einwohner-Gleichwerte erweitert werden. Darüber waren sich die VG Irrel und Echternach einig. 1989 erging der Planungsauftrag, 1991 begannen die Planungen, nun ist Baubeginn. Eine lange Zeit, die im wesentlichen darauf zurückzuführen ist, dass bei Planung und Genehmigung unterschiedliche nationale Systeme aufeinander prallten - angefangen von unterschiedlichen Auffassungen darüber, ob während der Bauarbeiten Schönungsteiche angelegt werden sollen, über einen Wechsel in der Zuständigkeit bei den Luxemburger Ministerien, bis hin zu neuen gesetzlichen Regelungen, die dazu führten, dass 2001 der Staatsvertrag zwischen Luxemburg und Deutschland durch eine neue Zweckverbandsvereinbarung ersetzt wird. Ohne die neue Satzung wäre es nicht möglich gewesen, in Luxemburg Zuschüsse zu bekommen. So lag die deutsche Genehmigung schon seit 1997 auf dem Tisch, in Luxemburg dauerte das Verfahren noch an.

Seit Sommer 2002 ist die Finanzierung gesichert. Die Kosten: rund 16,7 Millionen Euro. Davon kommen 35 Prozent von den Deutschen, 65 Prozent von den Luxemburgern. Die neue Anlage ist hochwassersicher und soll 2006 fertig sein. Mit der Erneuerung werden moderne Techniken zur Abwasserreinigung umgesetzt, die gesetzlich geforderten Ablaufwerte eingehalten und die Wasserqualität in der Sauer verbessert - damit nicht nur die Bakterien in der Sauer baden gehen können.

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