Verfahren wegen Baumängeln bei Bitburger Stadthalle: Bald tropft es wieder in Bitburgs Hallen

Bitburg · Das eine Gebäude wurde neu gebaut, das andere saniert. Und mit beiden hat die Stadt Probleme, weil im Zuge der Bauarbeiten allem Anschein nach etwas schiefgelaufen ist. Doch wer für die Mängel bei der Bitburger Stadthalle sowie der Eissporthalle verantwortlich ist, steht in beiden Fällen immer noch nicht fest.

 Wer ist für das Problem verantwortlich? Die Pinguine, die ihren Dienst als Laufhilfen in der Eissporthalle verrichten, jedenfalls nicht.

Wer ist für das Problem verantwortlich? Die Pinguine, die ihren Dienst als Laufhilfen in der Eissporthalle verrichten, jedenfalls nicht.

Foto: hentschel uwe

Es dauert noch ein paar Monate, bis im Stadtrat der Haushalt für das kommende Jahr und damit auch die Haushaltsreden der Fraktionen präsentiert werden. In der einen oder anderen Haushaltsrede werden sie aber mit Sicherheit auftauchen: die Stadthalle und die Eissporthalle.

Denn in beiden Hallen ist der Wurm drin. Und es ist nicht etwa Sanierungsstau, der der Stadt zu schaffen macht. Im Gegenteil: Die Stadthalle ist vor gerade mal sieben Jahren errichtet worden, und die Sanierung der Eishalle ist sogar erst zwei Jahre her. Doch noch bevor die letzten Bauarbeiter die beiden Felder geräumt hatten, kamen bereits die ersten Mängel zum Vorschein.

Das Problem bei der Eissporthalle ist das Dach, das bis auf die Leimbinder komplett erneuert wurde und von dem es nun tropft. Das hat es zwar vorher schon, doch ist es jetzt deutlich mehr. Es ist allerdings kein Regen, der auf die Eisfläche tropft, sondern Kondenswasser. Dazu kommt es vor allem dann, wenn die Temperaturen außen wesentlich höher sind als im Innenbereich der offen gebauten Halle und so relativ warme, feuchtigkeitsgesättigte Luft in die Eishalle strömen und dort kondensieren kann.

Nachdem der Architekt erklärt hatte, dass dies nicht mit einer Fehlkonstruktion des Dachs, sondern lediglich mit einer falschen Belüftung zusammenhänge, wurde zunächst versucht, das Problem der möglicherweise falschen Belüftung mit den Seitenrollos der Halle in den Griff zu bekommen. Nur hat das nicht den gewünschten Erfolg gebracht, sodass nun ein Gutachten klären soll, wer für das tropfende Kondenswasser, das auf dem Eis für Buckel sorgt, verantwortlich ist.

Das Gutachten wurde bereits in der vorvorherigen Saison in Auftrag gegeben. So wirklich weiter ist die Stadt aber allem Anschein nach noch nicht. "Wir befinden uns in einem laufenden Verfahren, dessen Ende noch nicht absehbar ist", erklärt dazu Werner Krämer, Pressesprecher der Stadtverwaltung.

Auf die bevorstehende Saison habe das aber keinen Einfluss. "Es gibt zur Zeit keine Standsicherheitsprobleme beziehungsweise Bedenken hinsichtlich der Konstruktion", so Krämer. Allerdings gebe es nach wie vor Einschränkungen bei großen Schneelasten, fügt er hinzu. Unterm Strich ist die Stadt also zwei Jahre nach der Sanierung so ziemlich genau dort, wo sie bereits vor der Erneuerung des Daches war.

Bei der Stadthalle gibt es ebenfalls Ärger mit dem Dach. Auch dort hat es schon von oben getropft. Und nicht nur das: Risse in Wänden und Fugen, eine leicht durchhängende Decke und Probleme mit den Türen - die Liste der bekannten Mängel ist lang, bewegt sich oberen zweistelligen bis dreistelligen Bereich. Einige Baufehler wurden bereits beseitigt.

Doch ein Großteil der Mängel ist - nicht zuletzt aufgrund des eingeleiteten Beweissicherungsverfahrens - noch nicht behoben. Und es ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich daran in so bald etwas ändert. Denn wie die Stadt auf Anfrage erklärt, liegen auch hierzu die Gutachten noch nicht vor.

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