Barrieren werden überwunden

PRÜM. (ref) Die Bertrada-Grundschule in Prüm wurde am 1. August offiziell zur Schwerpunktschule ernannt. Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus der gesamten Region können nun am Regelunterricht teilnehmen.

"Es ist etwas mehr als ein Jahr her, als der kleine Edgar den Stein ins Rollen brachte", sagte Klaus Hack bei der Vorstellung der neuen Schwerpunktschule. Edgar sitzt im Rollstuhl und besucht seit einem Jahr die Regelschule (der TV berichtete). Der Rektor der Prümer Bertrada-Grundschule ist zufrieden, dass die Pforten seit gut einem Monat nun auch offiziell für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf geöffnet sind. "Diesen Kindern wird unter Umständen ein weiter Schulweg erspart", sagte Hack. Die Entscheidung für die Schwerpunktschule fiel im April im Prümer Verbandsgemeinderat. "Es war kein einfacher Entscheidungsprozess", erinnerte Bürgermeister Aloysius Söhngen an die kontroversen Diskussionen. Letztendlich sei mit großer Mehrheit die Entscheidung gefallen. 20 000 Euro wurden investiert, damit die erste Etage der Schule barrierefrei ist, und Kinder, die im Rollstuhl sitzen, sich ungehindert bewegen können. Drei Jungen mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen zurzeit die Regelschule und sind glücklich. "Ich glaube, am meisten lernen die Kinder ohne Behinderung. Sie lernen Rücksicht zu nehmen, ohne die unsere Zukunft nicht existieren kann", verwies Söhngen auf den sozialen Aspekt der Schwerpunktschule. Die Kinder werden integrativ unterrichtet. So genannte Regelschüler und Kinder mit Förderbedarf drücken gemeinsam die Schulbank. "Es ist ganz normal, verschieden zu sein", sagte Guido Kirsch, Rektor der Sonderschule. Er freut sich über den erhöhten Lernfortschritt der beeinträchtigten Kinder. Der integrative Unterricht macht auch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Bertrada-Grundschule mit der Astrid-Lindgren-Schule erforderlich. Denn der Unterricht erfolgt mit Unterstützung von Sonderpädagogen der Schule. Daneben werden vom Sozialamt den beeinträchtigten Kindern stundenweise Betreuungen an die Seite gestellt. Ebenso wie bei der Ganztagsschule sind auch bei der Schwerpunktschule die Schulgrenzen aufgehoben und damit ist die Einrichtung auch für Kinder außerhalb des Prümer Schulbezirks offen.

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