Bartfledermaus entpuppt sich als Mops

WINTERSCHEID/PRÜM. Neue Wendung in Sachen Radweg Bleialf: Der Tunnel zwischen Winterscheid und Bleialf, der bisher nicht für die zukünftige Streckenführung genutzt werden sollte, wird nun doch geöffnet.

Die frohe Kunde bestätigten Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen und Ortsbürgermeisterin Edith Baur. "Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, aber wir können zum derzeitigen Stand schon sagen, dass der Tunnel für den Radweg Bleialf in die Planungen mit einbezogen werden kann", sagt Söhngen auf Anfrage. Die Verbandsgemeinde (VG) werde den Tunnel kaufen. Vorgespräche mit der Bahn seien bereits geführt worden. Was es allerdings kosten wird, den Tunnel für die Radfahrer nutzbar zu machen, ist noch nicht abschließend kalkuliert. Vor allem aus Kostengründen, aber auch wegen seltener Fledermauspopulationen sollte der 400 Meter lange Tunnel geschlossen bleiben. "Dort sollte die seltene Bartfledermaus leben, die, soviel ich gehört habe, nur alle 28 Jahre ein Baby bekommt", sagt Edith Baur. Sie ist froh, dass Sachverständige bei mehrmaligen Tunnel-Begehungen jedoch nur die gewöhnliche Mopsfledermaus und noch zwei andere Arten gefunden haben. Um den Tieren die nötige Winterruhe zu garantieren, wird der Tunnel voraussichtlich vom Spätherbst bis zum Frühling geschlossen. Eine gute Alternative im Gegensatz zur kompletten Sperrung, findet die Orts-Chefin. "Im Winter fahren sowie nicht so viele Leute Rad. Ich denke, mit dem Kompromiss können wir gut leben." Ebenfalls ausgebaut werden soll die Umgehung über den Winterscheider Berg, auch Himmesberg genannt. Mit Beginn der Arbeiten rechnet sie Ende August. Am Ortsrand Bleialfs wird es eine Beschilderung geben, die auf die Erlebnisschleife durch das Dorf hinweist. Dort kann sich jeder Gewerbetreibende präsentieren. "Wenn wir fertig sind, ist nichts mehr ausgelassen. Alle Wünsche der Radfahrer werden erfüllt", freut sich Edith Baur.Schienen sind komplett entfernt

Froh darüber ist auch der Winterscheider Ortsbürgermeister Anton Knauf. Die Winterscheider haben den Radweg 0,50 Meter breiter bauen lassen als die vorgesehenen 2,50 Meter. So ist dieser auch als Wirtschaftsweg nutzbar. Dafür hat die Jagd- und Fischereigenossenschaft der 175-Einwohner-Gemeinde 15 000 Euro bezahlt. Der etwa acht Kilometer lange Radweg von Pronsfeld in Richtung Prüm nimmt derweil weiter Form an. Die Schienen sind bereits komplett entfernt. "Noch im Laufe des Juli wird der Radweg fertig", sagt Söhngen. Und damit noch pünktlich zum 106. Deutschen Wandertag. Ende August sollen die Arbeiten von der Habscheider Mühle in Richtung Bleialf beginnen. Bis auch der Tunnel genutzt werden könne, werde es sicher November, vermutet der Verwaltungs-Chef.

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