Bauern demonstrieren Qualität und Transparenz

BITBURG. (rh) Landwirtschaft auf dem Beda-Markt 2003: Auch nach den vergangenen Krisenjahren ist sie ein wichtiges wirtschaftliches Standbein in der Region. Die Situation vieler Betriebe ist nach wie vor schwierig. Dennoch blickt die Branche optimistisch in die Zukunft.

 Im Mittelpunkt des Interesses während des Bitburger Bedamarktes: Die Färsenschau in der Auktionshalle.Foto: Rudolf Höser

Im Mittelpunkt des Interesses während des Bitburger Bedamarktes: Die Färsenschau in der Auktionshalle.Foto: Rudolf Höser

Von zentralem Interesse beim Bedamarktist stets das, was es Neues gibt rund um das Thema Landwirtschaft. Mit kaum einem anderen Bereich fühlen sich die Eifeler so eng verbunden wie mit Ackerbau und Viehzucht. Daraus erklären sich sowohl das große Interesse an den Veranstaltungen, in deren Zentrum die Bitburger Auktionshalle steht, als auch das Bemühen der Branchenvertreter, sich beim Bedamarkt bestmöglich in Szene zu setzen. Nach BSE und Schweinepest haben Qualität und Transparenz einen hohen Stellenwert. So heißt auch das neue Prüfsiegel "Rindfleisch aus Rheinland-Pfalz - konsequent und transparent". Dieses Siegel ist die Weiterentwicklung des bisherigen Herkunftszeichens "Rindfleisch aus Rheinland-Pfalz". Das Zeichen soll für ein umfassendes, nachhaltiges und sicheres Programm stehen. Mit durchgängigen Kontrollen vom Hof bis zur Ladentheke, Tierpass, Begleitschein und Entnahme einer Gewebeprobe am Schlachttier für DNA-Analysen. Das soll mehr Sicherheit für Metzger und Kunden bringen. Zum ersten Mal sind alle Beteiligten vertraglich eingebunden: Landwirte, Schlachtbetriebe, Metzger und Futtermittelhersteller. Die Mitgliedsbetriebe werden regelmäßig von einer neutralen Kontrollstelle überprüft. Auflagen und Bestimmungen gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und tragen dem aktuellen Stand der Wissenschaft Rechnung. Das ist jedoch nur einer der Aspekte im Programm der Landwirtschaft beim am Freitag beginnenden Bedamarkt. Einer der Höhepunkte wird am Wochenende, 15./16. März, die Schau der schwarzbunten und rotbunten Holstein-Färsen sein. 89 Jungkühe des Geburtsjahrganges 2000 aus dem Gesamtgebiet der RUW sowie aus Nordrhein-Westfalen und Luxemburg wurden ausgewählt und werden den züchterischen Stand dokumentieren. Die Väterliste zeigt eine überraschende Vielfalt von verschiedenen Vererbern. Am stärksten vertreten sind die Rotfaktor-Bullen Lentini und Rubens mit acht beziehungsweise sieben Töchtern in beiden Farbrichtungen. Dahinter folgen die bewährten RUW-Vererber Cadon und Stadel sowie der Kanadier Starleader mit jeweils vier Nachkommen. Die Färsen werden am Samstag, 15. März, ab 10.30 Uhr in voraussichtlich zwölf Klassen von dem niederrheinischen Züchter Gerd Luyven, Kamp-Lintfort, bewertet. Nach der Siegerauswahl gegen 12.30 Uhr folgt die Vorführung der Nachzuchten sowie die Excellent-Bewertung. Im Anschluss daran ist die Verlosung eines wertvollen Zuchtkalbes vorgesehen. Ein wichtiges Thema unter Landwirten ist die Preisentwicklung. Wie sieht es aktuell aus? Die Preise für Jungbullen und weibliche Kategorien sind weitgehend stabil, eine weitere Preisfestigung ist eher unwahrscheinlich. Dem zumeist ausreichenden Angebot steht nur eine schwache Fleischnachfrage gegenüber, nur ausgesprochen gute Bullen bleiben gesucht. Trotz des nicht allzu umfangreichen Angebots an Schweinen sind die Auszahlungspreise unter Druck. Dies wird auf einen schleppenden Fleischabsatz zurückgeführt. Angebot und Nachfrage bei Ferkeln stehen im Einklang, die Preise tendieren aber - nach dem Zwischenhoch der vergangenen Wochen - deutlich schwächer. Das regional nicht übermäßige Angebot bei Nutzkälbern wird rege nachgefragt. Kälber besserer Qualität sind besonders begehrt, die Preise stabil.Interesse an grünen Berufen ist hoch

Unterdessen ist das Interesse an den so genannten grünen Berufen ungebrochen. Dies trifft besonders auf die Berufe Winzer, Gärtner, Landwirt und Pferdewirt zu, hier gibt es auch einen großen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Für das Ausbildungsjahr 2003 stellen 238 Ausbildungsbetriebe insgesamt 305 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Im Jahr 2004 werden es sogar 258 Ausbildungsbetriebe mit 339 Ausbildungsstellen sein. Angesichts der vielfältigen Informationsmöglichkeiten werden wieder einige tausend Landwirte und Interessierte bei der bedeutendsten Landwirtschaftsschau in Rheinland-Pfalz erwartet.

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