Bauliche und geistliche Wiedergeburt

Aus dem bischöflichen Priesterhaus Sankt Thomas wurde das Exerzitienhaus des Bistums Trier. In der alten Zisterzienserinnenabtei wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. So präsentiert sich die Einrichtung heute nicht nur in hervorragendem baulichem Zustand - auch die geistliche Ausrichtung hat sich verändert.

 Der Trierer Bischof Reinhard Marx kam zur Wiedereröffnung des Exerzitienhauses in St.Thomas. Er segnete Haus und Einrichtung. Neuer Direktor des Hauses ist Pfarrer Ralf Braun. TV-Foto: Rudolf Höser

Der Trierer Bischof Reinhard Marx kam zur Wiedereröffnung des Exerzitienhauses in St.Thomas. Er segnete Haus und Einrichtung. Neuer Direktor des Hauses ist Pfarrer Ralf Braun. TV-Foto: Rudolf Höser

Sankt Thomas. (rh) "Lasset uns am Alten, so es gut ist, halten. Und auf diesem alten Grund, Neues wirken jede Stund." Dieser Spruch ziert das Franziskustor des altehrwürdigen Klosters zu St. Thomas. Was vor Jahrhunderten dort geschrieben wurde, wirkt bis heute. Das bischöfliche Priesterhaus St. Thomas war bei den Menschen im Bistum Trier und weit darüber hinaus bekannt und beliebt. Ganze Generationen von Menschen, verbunden mit dem Glauben und ehrenamtlicher Tätigkeit im Sinne der Kirche, haben hier ihre Treffen, Tagungen und Feierlichkeiten abgehalten.Mit der Entscheidung, das Hauses zu renovieren, hat das Bistum Trier zugleich die Entscheidung getroffen, dem altbekannten und bewährten St. Thomas auch inhaltlich ein neues Profil zu geben. So wurde in den letzten Monaten mit einem finanziellen Aufwand von 2,75 Millionen Euro das Klostergebäude komplett renoviert. Die Gästezimmer wurden modern ausgestattet, haben alle Dusche und WC erhalten. In den Räumen für die Referenten steht ein Internetanschluss zur Verfügung. Sieben unterschiedlich große Tagungsräume mit Moderations- und Konferenztechnik, mehrere Speisezimmer, ein Meditationsraum, ein Gebetsraum unter dem Dach und zwei gemütliche Klausen im Keller runden das Raumangebot ab, das sich rund um die beeindruckende romanische Kirche rankt."Das allererste, was wir hier anbieten, ist Raum. Raum im wörtlichen Sinne. Wir bieten mit dem Exerzitienhaus einen Ort, der aufgrund seiner Lage, seiner Gestaltung und seiner Geschichte den Geist des Gebetes und der Stille atmet", sagte Pfarrer Ralf Braun. Er ist der neue Direktor des Hauses. Unterstützt wird er durch die Hausleiterin Claudia Winkler. "Und so bieten wir Raum auch im Sinne von Freiraum und Lebensraum: Raum zum Schweigen und zur Ruhe, Raum zum Beten und zum Durchatmen. Einen Ort und Raum, wo es möglich ist, die eigene Wahrnehmung der Wirklichkeit zu schulen und Kraft zu schöpfen, wo es möglich ist, sich im Raum der Stille und des Schweigens der Ausrichtung und eventuell auch der Neuorientierung des Lebens zu stellen", formulierte Braun weiter.In einer Feierstunde am Freitag wurden Haus und Einrichtung von Bischof Reinhard Marx gesegnet. Generalvikar Prälat Dr. Georg Holkenbrink begrüßte die Gäste. Den Festvortrag "Warum ein Exerzitienhaus heute wichtig und sinnvoll ist", hielt Dr. med. Ottmar Leidner aus Bad Klosterlausitz. Gottesdienst und Festakt wurden musikalisch von der Chorgemeinschaft St. Thomas gestaltet.

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