Bauwillige liegen weiter an der Kette

KYLLBURG. Wegen rechtlicher Hürden muss die Stadt Kyllburg die Erschließung des Baugebiets "Beim Schodenbrunnen" weiter hinauszögern. Unterdessen warten mehrere Interessenten an Baugrundstücken auf Planungssicherheit.

Seit etlichen Jahren verfolgt die Stadt Kyllburg das Ziel, am östlichen Stadtrand zu wachsen. Insgesamt rund 40 Baugrundstücke sollen dort entstehen. Probleme gab es unter anderem bei der Kreditgenehmigung zum Grunderwerb und zur Entwässerung. Auch das Bebauungsplanverfahren zog sich wie Gummi. Bedenken wegen möglicher Lärm-Emissionen vom Sportplatz in Richtung Baugebiet musste erst eine schalltechnische Untersuchung zerstreuen (der TV berichtete).Widerspruch macht Rat Kopfzerbrechen

Die Finanzierung steht: Der erste von drei Bauabschnitten kostet 223 000 Euro, wobei die Erschließungsbeiträge der drei Privatgrundstücke bereits abgezogen sind. 117 000 Euro Kanalbaubeiträge zahlt die Stadt für elf Baugrundstücke an die Verbandsgemeinde-Werke. Der Grundstückspreis beträgt 25,85 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen Erschließungskosten von 13,93 Euro und Kanalbeiträge von derzeit 11,81 Euro. Mit der Planung und Bauleitung für die Verkehrsanlagen beauftragte der Rat das Büro Strauch aus Kyllburg. Für die Abwasseranlagen ging der Auftrag von den Verbandsgemeinde-Werken an das Büro Scheuch aus Prüm. Kopfzerbrechen macht dem Rat die Baulandumlegung. Der Umlegungsausschuss sollte für den ersten Bauabschnitt vorab eine Entscheidung treffen. Voraussetzung ist jedoch, dass die betroffenen Grundstückseigentümer zustimmen. Ein Eigentümer legte Widerspruch ein. Über diesen Widerspruch konnte der Ausschuss bisher nicht entscheiden, weil der Eigentümer erkrankt ist. Das bringt wiederum das Entwässerungskonzept ins Wanken. Die dafür benötigten Flächen stehen der Stadt nämlich noch nicht zur Verfügung. Einen Ausweg aus der Misere könnte eine Planungsvariante ohne Mehrkosten bringen: die Entwässerung des ersten Abschnitts über den Seitengraben des Rosenbergwegs in den Korlesbach. Dieses Vorgehen müsste allerdings noch mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als zuständige Wasserschutzbehörde geklärt werden. Das Vermessungs- und Katasteramt hat bereits grundsätzlich Zustimmung signalisiert, wenn keine Flächen des Widerspruchführers in Anspruch genommen werden."Das kann noch ein bis zwei Jahre dauern"

"Das wäre eine Übergangslösung, um loslegen zu können", sagte Stadtbürgermeister Winfried Müller (parteilos) im Stadtrat. CDU-Fraktionssprecher Thomas Etteldorf äußerte allerdings Bedenken, ohne echte Rechtssicherheit mit dem Bau zu starten. Auch Beigeordneter Georg Zahnen (CDU) befürchtet Einwände von der SGD Nord gegen den aktuell favorisierten Plan. Um die Variante genau zu besprechen und die Chancen auszuloten, ist ein Abstimmungstermin am Montag im Kyllburger Rathaus angesetzt. Daran nehmen Vertreter der Planungsbüros, der Behörden und der Stadt teil. Je nach Ergebnis könnte sich das Problem schnell in Wohlgefallen auflösen. Ausschreibung, Submission und Auftragsvertrage für die Erschließung könnten zügig folgen. Andernfalls fürchtet Müller weitere erhebliche Verzögerungen: "Das kann sich sogar noch ein oder zwei Jahre hinziehen." Eine prekäre Situation für die Stadt, die den Interessenten endlich Baugrundstücke zur Verfügung stellen will.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort