"Beberiger" mit Fass und Taufe von der Rolle

BITBURG. Mit Rudolf Klingmann und Ingolf Bermes gibt es seit dem Wochenende zwei neue "Beberiger Jungen". Neben der Gäeßestreppertaufe sorgte aber auch das Bierfassrollen für Stimmung in der Stadt.

 Kurz vor dem großen Moment: Ingolf Bermes (Mitte) ist einer der Täuflinge bei der traditionellen Gäeßestrepper-Taufe.Foto: Denise Kleis

Kurz vor dem großen Moment: Ingolf Bermes (Mitte) ist einer der Täuflinge bei der traditionellen Gäeßestrepper-Taufe.Foto: Denise Kleis

Bitburg ganz im Zeichen seiner Traditionsveranstaltungen am Kirmeswochenende: Youngtimertreffen, Bierfassrollen und Gäeßestreppertaufe ziehen wieder zahlreiche Zuschauer an. Bereits um 12 Uhr treffen viele erste Vorkehrungen, um die Trierer Straße für das traditionelle Bierfassrollen vorzubereiten. Um 13.30 Uhr marschiert der Bitburger Musikverein mit musikalischer Begleitung und den Bierfassroll-Mannschaften im Gepäck durch die Fußgängerzone zur Trierer Straße. Sieben Mannschaften treten mit je vier Wettkämpfern an. Sie müssen zwei Hindernisse und eine Strecke von 100 Metern so schnell wie möglich bewältigen. Als die ersten Fässer rollen, ist die Stimmung in der Trierer Straße groß. Herwing Licht ist jedes Jahr beim Bierfassrollen dabei. "Es ist mal wieder spannend und es macht großen Spaß", sagt sie. Nach dem mitreißenden Wettkampf ziehen alle mit dem Musikverein zum Petersplatz, zur Siegerehrung, um. Die Gewinner heißen: Platz 1: Freiwillige Feuerwehr Mötsch 1; Platz 2: Bitburger Brauerei; Platz 3: "Ee'fach su Roller" (Mötsch 2) und Platz 4: Freizeitroller Südeifel. Bernd Quirin, Organisator des Bierfassrollens und Mitglied des Arbeitskreises Bierfassrollen, freut sich über den Wettkampf 2003. "Heute sind mehr Zuschauer als vergangenes Jahr gekommen. Vielleicht liegt es daran, dass der Wettlauf in der Trierer Straße stattfand. Wegen Umbaumaßnahmen fand das Rennen im vergangenen Jahr nicht in der Trierer Straße statt." Für nächstes Jahr hat Quirin bereits genaue Ziele: "Ich hoffe, dass dann mindestens zehn Mannschaften antreten." Auf dem Petersplatz steigt derweil ein weiterer Höhepunkt des Kirmeswochenendes: die Gäeßestreppertaufe. Frei nach alten Gelübden schreiten die Mönche mit ihren Täuflingen und dessen Paten zur Bühne. Getauft wird derjenige, der in den vergangenen Jahren etwas Gutes für die Stadt getan hat. In diesem Jahr trifft das auf Rudolf Klingmann und Ingolf Bermes zu, und nur noch wenige Augenblicke dauert es, bis sie wahre "Beberiger Jungen" sind. Taufwasser nach alter Rezeptur

Zunächst muss traditionell das Taufwasser gemixt werden, bestehend aus Bier, Kyllwasser, Nimswasser (mit Kaulquappen) und Bohnenkraut. Anschließend gibt man Beifuss, Kräuter aus der Provençe und einen Schuss Batralzem hinzu. Das Gemisch ähnelt wohl eher einer Brühe als Taufwasser. Bald hat Rudolf Klingmann es als erster hinter sich. Sein Taufpate Hans Jacobs erläutert den Lebenslauf Klingmanns. Dieser fiel vor allem durch sein Engagement als langjähriger Geschäftsführer des FC Bitburg auf. Nachdem die Mönche das Tauflied trällern, kommt der eigentliche Akt. Ingolf Bermes wird für sein Engagement als Bankdirektor der Kreissparkasse Bitburg-Prüm und als Erster Beigeordneter der Stadt Bitburg getauft. Da es sich bei diesem Täufling um ein Beigeordnetenexemplar handelt, haben die Mönche eigens ein Lied für den Bitburger Stadtrat vorbereitet. Beim Gesang kann so mancher Mönch seine in Ekstase geratenen Hüften kaum mehr bändigen. Vor der Taufe mussten beide das Taufversprechen ablegen. Nach der Taufe gibts eine Urkunde. Nicht-Eifeler wären bei dieser Zeremonie ohne Kenntnisse des Eifeler Platts ziemlich aufgeschmissen gewesen. Zum Abschluss singen alle das Lied "Beberiger Jungen". Nach der Taufe spielt eine Flamingoband spanische Lieder.

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