Becken vor Gericht

BADEM. Sanierung oder Abriss und Neubau: Beim Neubau der Kläranlage Badem läuft einiges schief. Das Landgericht Trier muss nun entscheiden, wie es weitergeht. Erst einmal sind jedoch Gutachter am Zug.

Im Herbst vergangenen Jahres wurde mit den Bauarbeiten der neuen Kläranlage in Badem begonnen, im Sommer sollte sie fertig sein. "Dieser Termin ist definitiv nicht mehr einzuhalten. Wie groß die Zeitverzögerung letztlich sein wird, kann derzeit niemand sagen", fasst Klaus Schleder, Werkleiter der Verbandsgemeinde-Werke Kyllburg, die Kläranlagen-Misere zusammen.Der Hintergrund: Das große Biologie- und Nachklärbecken in Badem - mit einem Fassungsvolumen von rund 1500 Kubikmetern - wurde planmäßig gebaut. Das war alles noch im vergangenen Jahr. Dann kamen am 2. Januar auch in Badem mit einem Unwetter die großen Wassermassen. Der Betonrundbehälter wurde außen umspült und ist durch die nach oben treibenden Kräfte des Wassers in die Höhe geschwommen.Wassermassen heben Konstruktion an

"Dabei hat er seine ursprüngliche Position verloren, steht jetzt schräg und weist eine Schieflage von rund 14 Zentimetern auf. Außerdem sind Risse an der Bodenplatte und an der Außenwand entstanden, die so nicht bleiben können", beschreibt Schleder die Folgen des schweren Januar-Hochwassers.Jetzt stocken die Bauarbeiten bereits seit mehreren Monaten. Ein Rechtsstreit soll Klarheit schaffen. Ein Gutachter hat die Schäden und möglichen Ursachen dokumentiert. Das Landgericht Trier wird über das weitere Verfahren entscheiden. Der Termin der Verhandlung steht derzeit jedoch noch nicht fest. Die ausführende Baufirma beruft sich auf unkalkulierbare Naturgewalten, die Verbandsgemeinde-Werke fordern ein einwandfreies Bauwerk.Wer bleibt auf den Kosten sitzen? Das ist die Frage, auf die derzeit eine gerichtliche Antwort gesucht wird. Der Streitwert beläuft sich nach Angaben der VG-Werke immerhin auf einen Wert zwischen 60 000 und 100 000 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort