Beeindruckt und bedrückt

BITBURG. Überall in Deutschland waren gestern historische Bauten, Parks und archäologische Ausgrabungen geöffnet. Im Kreis Bitburg-Prüm wurden sieben Objekte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Trotz zwischenzeitlicher Regenschauer waren am gestrigen Sonntag einige Besucher im Kreis unterwegs, um sich in die Geheimnisse historischer Gebäude einweihen zu lassen. Beim "Tag des offenen Denkmals" waren unter anderem die Westwallbunker in Buchet und Auw Teil des Programms. Die in der Schneifel 1938/39 errichteten Bunker wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von den Westalliierten gesprengt. Dennoch sind sie teilweise recht gut erhalten. Die Relikte werden im jetzigen Zustand erhalten. In geschichtlichem Zusammenhang steht das Westwallmuseum "Panzerwerk Katzenkopf". Das von 1937 bis 1939 erbaute Panzerwerk ist das nördlichste des ehemaligen Westwalls. Seit 1979 ist dort das Westwallmuseum eingerichtet. Gezeigt wird eine Ausstellung mit Bild- und Waffendokumenten. "Ich bin sehr beeindruckt und bedrückt. Hier wird deutlich, mit welcher Macht der Krieg gewütet hat", drückte Besucher Helmut Berens seine Gefühle aus. Der Moselwinzer kam in die Eifel, um sich ein Bild des Westwalls zu machen. In Daleiden hatten Interessierte die Möglichkeit, das Haus Islek zu besuchen. Wesentliche Teile der Inneneinrichtung des Quereinhauses aus dem Jahr 1787 sind noch erhalten. Das Haus Islek wurde restauriert. Für die Besucher beeindruckend war die Rundwanderung zum Ehrenfriedhof Daleiden. Die zwischen 1954 und 1959 angelegte Gedenkstätte ist ein Mahnmal für die 3224 im Zweiten Weltkrieg im Eifel-Ardennen-Raum gefallenen deutschen Soldaten. Die Burg Dudeldorf hat sich dank ihrer engagierten Bewohner verstärkt in das Bewusstsein der Bevölkerung gebracht. Die kulturellen Veranstaltungen sind immer beliebter geworden. Auch gestern gab es mit der "Bio Burg 2005" eine Sonderveranstaltung. Die ehemalige katholische Pfarrkirche St. Apollonia in Gransdorf ist nicht nur architektonisch reizvoll, sondern auch geschichtlich bemerkenswert. Sie zählt zu den sehr wenigen Dorfkirchen, die der Nachwelt aus dem Mittelalter erhalten blieben. Unterstrichen wird ihre Bedeutung durch die herausragende Lage auf dem steil abfallenden Bergsporn außerhalb des Ortskerns von Gransdorf. Zwischen 1996 und 2001 wurde die kleine Kirche in Stand gesetzt. Ein Förderverein kümmert sich um den Bau. Am Ortsausgang in Herforst, entlang der Römerstraße in Richtung Trier, war die römische Langmauer, eine Originalausgrabung aus dem Forst Wenzelhausen zu besichtigen. Im Forst Wenzelhausen wurden Grabungsfunde gezeigt. Von vielen Interessierten aufgesucht wurde die Alte Kirche St. Quirin am Fuße von Schloss Malberg. In Schönecken stand das ehemalige Vogthaus in der Herselstraße offen. Mitte der 90er Jahre wurde das Anwesen restauriert. Der Wirtschaftstrakt stammt aus dem Jahr 1588.

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