Begegnung mit Sprache und Kultur

ARZFELD. (lk) Französisch schon für I-Dötzchen: In der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld lernen Grundschüler Fremdsprachen. Das France-Mobil machte in Arzfeld Station.

France-Mobil-Referentin Sandrine Fillon aus Frankreich bildet mit den Kindern der Klasse 4a in der Grundschule Arzfeld einen Kreis. Im Unterricht spielen die Kinder französische Spiele, studieren Lieder ein oder beschäftigen sich mit französischen Kinder- und Malbüchern. Dabei spricht Fillon ausschließlich Französisch mit den Grundschülern. Mit Begeisterung beteiligen sie sich am Unterricht. Sie sollen sich an die Sprache und ihren Klang gewöhnen. "Bei kleinen Kindern ist es wichtig, ihnen die Sprache spielerisch näher zu bringen", sagt Fillon. Das France-Mobil ist eine Initiative der französischen Botschaft und der Robert-Bosch-Stiftung. Ziel des Projekts: Im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft an deutschen Schulen für die französische Sprache zu werben. Im Gegenzug sind Deutsch-Mobile in Frankreich unterwegs. In der VG Arzfeld treffen Kinder sogar schon in einigen Kindergärten auf Französisch (der TV berichtete). In der grenznahen Region zu Luxemburg und Belgien sei eine frühe Beschäftigung mit der französischen Sprache wichtig, sagt Susanne Roß von der VG-Schulabteilung: "Viele Eltern arbeiten im nahen Ausland. Die Kinder kommen mit der Sprache in Kontakt. Deshalb besteht großer Bedarf für Französisch-Unterricht auch in der Grundschule." Deutschland müsse dabei gegenüber anderen Ländern aufholen. VG-Bürgermeister Patrick Schnieder: "Neben der Vermittlung von Sprachkenntnissen kommt es darauf an, dass die Kinder die französische Kultur kennen lernen." Pro Woche wird an der Grundschule Arzfeld 50 Minuten Französisch gesprochen, erklärt Lehrerin Hildegard Hügle. Überfordert würden die Kinder durch den zusätzlichen Sprachunterricht nicht, im Gegenteil: Gerade die schwächeren Schüler profitierten davon. In der Fremdsprache hätten alle Kinder die gleichen Voraussetzungen. Sonst schwächere Schüler hätten so bessere Chancen, aus dem Schatten der besseren Schüler herauszutreten. "Das gewonnene Selbstbewusstsein wirkt sich auch auf die anderen Schulfächer aus", berichtet die Lehrerin. Die Kinder sind jedenfalls von den Französischstunden überzeugt. Das besagt eine Umfrage unter den Schülern der Grundschule Arzfeld. Demnach halten mehr als 60 Prozent den Französisch-Unterricht für sehr wichtig und 36 Prozent für wichtig. Nur knapp zwei Prozent halten ihn für nicht wichtig. Hügle: "Damit rangiert Französisch in der Beliebtheit direkt hinter dem Sportunterricht." Der Besuch des France-Mobils hat jede Menge neue Anregungen für den Unterricht gebracht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort