Behörde weist Vorwürfe zurück

Thomas Bartholomé, Leiter der Schulabteilung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, reagiert mit Unverständnis auf die Kritik, die seiner Institution im Zusammenhang mit der Schulschließung in Idenheim entgegengeschlagen ist. Die ADD habe sich offen, transparent und kompromissbereit gezeigt.

Trier/Idenheim. (kah) Seit Dienstag ist bekannt, dass die Hauptschule in Idenheim ein Jahr früher schließt als geplant (der TV berichtete). Am Vorgehen der ADD ist in den vergangenen Monaten in Bezug auf diese Schulschließung immer wieder Kritik laut geworden. Die Vorwürfe lauteten: mangelnde Transparenz, zu späte Information der Betroffenen und vor allem Entscheidungslosigkeit. Wie die ADD nun in einem Schreiben betont, hält sie die an ihr geäußerte Kritik für nicht gerechtfertigt. "Das stufenweise Auslaufen war Wunsch der Eltern"

Sie habe in den vergangenen Jahren alles getan, um den Fortbestand der Hauptschule Idenheim zu sichern. Als absehbar gewesen sei, dass die Schule keine Zukunft mehr habe, seien von Anfang an Schulträger, Kollegium und Elternschaft in alle Prozesse eingebunden worden. "Das stufenweise Auslaufen der Schule war ausdrücklicher Wunsch der Eltern und wurde von der ADD und vom Schulträger mitgetragen", sagt Thomas Bartholomé, Leiter der Schulabteilung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Weiter heißt es: Da die überwiegende Zahl der Eltern ihre Kinder nunmehr entgegen ihrer eigenen Forderungen an andere Schulen umgemeldet habe, könne der Schulbetrieb in Idenheim nicht aufrechterhalten werden. Thomas Bartholomé: "Mit sieben Schülern kann ich keine Schule machen".Die Schüler gehen nicht ohne Grund

Was in dem Schreiben der ADD allerdings nicht steht, ist, was die Eltern dazu veranlasste, ihre Kinder vorzeitig von der Schule zu nehmen. Denn entgegen dem Wunsch der Eltern hatte die ADD vorgesehen, die sechste, siebte und achte Klasse gemeinsam zu unterrichten. Manche Kinder sind vielleicht erst elf Jahre alt, andere schon 15. Eine solche Form des Unterrichts kam für die betroffenen Eltern und Schüler nicht in Frage. Sie hatten vorgeschlagen, die sechste und siebte Klasse gemeinsam zu unterrichten, die achte Klasse hingegen alleine - was bereits einen Kompromiss darstellte. Einzig ihr Vorschlag, die künftige neunte Klasse alleine zu unterrichten, wurde von der ADD angenommen. Ganze Klassenverbände wechseln die Schule

Da es ausdrücklicher Wunsch der Schüler ist, zusammenzubleiben, haben sich nach Bekanntwerden des für sie inakzeptablen ADD-Ansinnens ganze Klassenverbände entschieden, die Schule zu wechseln. Die Konrad-Adenauer-Hauptschule wird nach 41 Jahren daher schon im August 2008 ihre Pforten schließen - ein Jahr früher als geplant.

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