Bei seinen Rosen blüht er auf

METTERICH. Eine Frau mit Durchblick und zwei Kinder, die ihren Vater genauestens kennen: Diese Situation trifft der Reporter beim Besuch von CDU-Bürgermeister-Kandidat Rainer Wirtz in Metterich an.

Kathrin überlegt nicht lange, wenn man sie zu den Hobbies ihres Vaters befragt. Klar, der Ortsbürgermeister-Job in Metterich gehört auch dazu, aber der 16-Jährigen fallen als erstes viel schönere Dinge ein. "Rosen züchten", antwortet sie spontan auf die Frage und fügt hinzu: "Englische Rosen, bitte." Rainer Wirtz (45) lacht und nickt zustimmend. "Ich freue mich, wenn ich ein bisschen draußen sein kann." Naturmensch ist Wirtz aber nicht nur im heimischen Garten. Auch aufs Rad schwingt er sich gern, am liebsten gemeinsam mit der Familie. In jüngster Zeit war dazu allerdings selten Gelegenheit. Beinahe täglich hatte Wirtz im Rahmen des Wahlkampfs Termine, besuchte die Ortsgemeinden und die Bürger in der VG Kyllburg, denn dort will er schließlich am 12. Oktober Bürgermeister werden. "Das war schon belastend, hat aber auch Spaß gemacht", resümiert er die vergangenen Monate. Kathrin findet ja sogar, dass ihr Vater "gar nicht so gestresst war. Meine Mutter hat festgestellt, dass er sogar noch entspannter war, wenn er von seinen Wahlkampfauftritten zurück kam", verrät Kathrin. Dass Rainer Wirtz den Rücken frei hatte, dafür hat als erstes seine Frau Gertrud (45) gesorgt. Und das, obwohl sie anfangs eher skeptisch war. "Ich war im ersten Moment nicht so begeistert", gibt sie offenherzig zu, bestätigt jedoch das, was ihre Tochter sagt: "Wenn er abends heimkommt, ist er immer gut gelaunt. Ihm macht die Sache Spaß." Was dann auch ihr die Sache einfach macht. "Ich muss meiner Frau ein großes Kompliment machen", sagt Rainer Wirtz, "sie hat mir viel im Hintergrund abgenommen." Auch Sohn Christoph findet es okay, dass der Vater Bürgermeister werden will, und er ist sich sicher: "Wenn er es wird, macht er es auch gern." Da macht es dem Zwölfjährigen auch nichts aus, dass die Besuche beim Fußball oder Basketball in den vergangenen Wochen etwas zu kurz kamen. Und manche Dinge bleiben trotz Wahlkampfs so, wie sie sind im Alltag der Familie Wirtz. "Soweit das möglich war, hab ich die Kinder immer von der Schule abgeholt", sagt Rainer Wirtz. "Darauf legen wir auch großen Wert." Seit 1980 wohnt Familie Wirtz in Metterich und fühlt sich dort pudelwohl. Deshalb ist für sie klar, dass sie auch nach einem Wahlsieg in dem Ort bleiben würden. Eine Nachfolgediskussion für den Ortsbürgermeisterposten will Wirtz aber nicht lostreten und wehrt ab. Ein möglicher Amtsantritt sei ohnehin erst im Frühjahr kommenden Jahres, wenn die Kommunalwahlen vor der Tür stehen. Lieber lobt er da noch einmal Frau und Kinder: "Ich bin froh, dass die Familie mich so unterstützt und Verständnis hatte." Deshalb dürfen sich Gertrud, Kathrin und Christoph Wirtz so oder so schon freuen: "In den Herbstferien machen wir 'ne Woche Urlaub", sagt Rainer Wirtz.

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