Beim Gebet tropft's von oben

BITBURG. (mws) Wasserflecken an der Decke, Eimer auf dem Dachboden: Das Dach der Bitburger Peterskirche ist undicht. 2004 soll es für rund 120 000 Euro saniert werden. Das Bistum Trier wird einen Großteil der Kosten übernehmen.

Wenn es draußen regnet, schaut so mancher der Besucher der Pfarrkirche St. Peter suchend nach oben und fragt sich: "Tropft es gleich wieder irgendwo durch die Decke?" Denn in dem erst 45 Jahre alten Gotteshaus gibt es hin und wieder nasse Überraschungen. Schuld daran ist das undichte Dach der Kirche. Auf eine Reparatur folgt hier die nächste: Erst vor wenigen Monaten tauschte ein Dachdecker rund 200 poröse Schieferplatten aus. Doch an anderen Stellen regnet es schon wieder durch. "Das Hauptproblem ist, dass das Dach nicht steil genug ist", erklärt Pastor Bernhard Bollig. Daher sammele sich dort Wasser, das der Wind nach innen drücke.Eine Kirche voller Eimer

Schnell sucht sich das unerwünschte Nass dann seinen Weg durch die hölzerne Zwischendecke und tropft den Kirchgängern auf den Kopf. "An Weihnachten hatten wir die ganze Kirche voll Eimer stehen", erinnert sich Bollig. Damit das Regenwasser gar nicht erst bis zu den Holz-Paneelen vordringt, stehen die Gefäße inzwischen auf dem Dachboden. Etwa ein Dutzend Eimer sind dort verteilt - und ständig werden es mehr.Mit einer Taschenlampe bewaffnet, steigt Organist Andreas Auel bei Regenwetter regelmäßig in den unbeleuchteten Dachstuhl hinauf und sucht neue "Lecks" in der Schiefer-Eindeckung. Beim Aufstellen zusätzlicher Eimer ist Geschick gefragt, denn der größte Teil des Dachbodens ist nicht begehbar. Nur auf einem Steg in der Mitte und den Querbalken der Dachkonstruktion kann sich Auel fortbewegen. Das ist allerdings nichts Ungewöhnliches: "So sind fast alle Kirchen gebaut", sagt er.Schrägeres Dach geplant

Für das neue Dach ist ein größerer Neigungswinkel geplant. "Außerdem werden wir wohl Kupfer- oder Zinkblech statt Schiefer nehmen", berichtet Bollig.Etwa 120 000 Euro soll die Renovierung kosten. Noch einmal knapp 30 000 Euro wird das Sanieren des Turms von St. Peter verschlingen, in den es ebenfalls hinein regnet. Jeweils 60 Prozent der Kosten übernimmt dabei das Bistum Trier. "Es sind zwei Bauabschnitte geplant", sagt Bistums-Architektin Christa Marx: "Erst das Dach, dann der Turm." 2004 solle die Sanierung beginnen.Die Pfarrgemeinde St. Peter will jedoch jetzt schon auf ihre etwas zu gute Verbindung nach oben aufmerksam machen: Ihr Pfarrfest am Sonntag, 22. Juni, steht unter dem Motto "Alles unter einem Dach".

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