Beispiel für 180 Dörfer

Wißmannsdorf in seiner heutigen Form mit den Ortsteilen Hermesdorf und Koosbüsch dürfte es gar nicht geben. Denn Wißmannsdorfs Ortsteile zeigen, dass Orte Identität und Vereinsleben auch pflegen und bewahren, wenn sie keinen eigenen Bürgermeister haben.

Und das wird von Verfechtern der Kleinorterei bezweifelt. Kulturelles Leben und Zusammenhalt orientieren sich aber nicht an kommunaler Selbstverwaltung. Der Zusammenschluss von Hermesdorf und Wißmannsdorf hat jedoch noch zu wenige Nachahmer. In vielen Dörfern hat man vor der Wahl krampfhaft nach Kandidaten für Gemeinderat und Ortsbürgermeister gesucht - und allzu oft nur die gefunden, die sich nicht genug gewehrt haben. In gut zwei Dritteln der Gemeinden im Kreis muss deshalb wohl eher vom Unwillen zur Selbstverwaltung gesprochen werden. Angesichts dieser Hängepartien wäre es mindesten 180-mal sinnvoll, wenn sich Gemeinden zusammentun würden, so wie es Wißmannsdorfer und Hermesdorfer taten. Dort haben die Verantwortlichen vor 25 Jahren so viel Einsicht bewiesen, wie sie heute noch viel zu selten zu finden ist. h.jansen@volksfreund.de

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