Manuel Andrack eröffnet Bitburger Folklore-Festival - Buntes Programm auch am Samstag

Bitburg · Neues Konzept, sympathischer Gastredner, gute Unterhaltung: Bitburgs Feiergemeinde ist gut gelaunt ins Folklore-Festival gestartet. Auch am heutigen Samstag stehen Tanz und Musik im Mittelpunkt der Veranstaltungen.

 Eroeffnung des Folklorefestival s 2017 im Bedahaus Bitburg. TV-Foto: Klaus Kimmling

Eroeffnung des Folklorefestival s 2017 im Bedahaus Bitburg. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: Klaus Kimmling



Es geht auch anders. Von Lettland über Griechenland bis Kasachstan gibt es wohl nur wenige Länder, die bisher noch nicht Mittelpunkt der offiziellen Eröffnung des Folklore-Festivals waren. Diesmal hat die Stadt das Konzept umgekrempelt. Statt eines Blicks in die weite Welt gibt es einen anderen Blick auf die eigene Heimat.

Für den sorgte Gastredner Manuel Andrack, leidenschaftlicher Wanderer und bekennender Eifel-Fan, der ein "BB" - ein Belohnungsbier durchaus zu schätzen weiß und ungern lange "unterhopft" ist. Hopfen und Malz sorgen an dem Abend ohnehin für den Wow-Effekt, aber dazu später mehr.

Erstmal sei erklärt, warum der Autor des Buches "Schritt für Schritt" als Gastredner perfekt passt. "Bei diesem Fest gibt es nicht nur viele Tanzschritte verschiedener Kulturen zu sehen, sondern wir gehen auch Schritte aufeinander zu", sagt Bürgermeister Joachim Kandels in seiner Ansprache.

Alte Freunde treffen oder neue finden, anderen Kulturen begegnen und sich der eigenen bewusst werden: All das ist ab heute Programm und Kern des Folklore-Festivals. "Wanderpapst" Andrack kommt locker in kurzer Hose daher und erklärt später, dass auch römische Legionäre ihre Knie nie bedeckten, weil Männerknie auf Frauen eine "aphrodisierende Wirkung" haben sollen. Ob es auf seine zutrifft, ist, ist durch das Rednerpult nicht genau zu beurteilen - während er von einer Wanderung erzählt, bei der er in originalgetreuer Legionärs-Montur auf den Spuren römischer Geschichte unterwegs war. Der Kölner, der schon bei der Harald-Schmidt-Show für Lacher sorgte, hat das Publikum schnell auf seiner Seite. Es passt. So gut, dass es schon wundert, warum er schon eher mal da war.

Andrack, Botschafter des deutschen Biers und (wie das Folklore-Festival auch) Jahrgang 1965, hat sich nicht nur in die Eifel verliebt, sondern sich auch in der Eifel bei einer Wanderung in seine Frau verliebt. Er kommt regelmäßig mit Familie zum Urlauben auf die Hungerburg - ein Feriengasthof bei Stahl -, wo er auch seine drei Wanderbücher geschrieben hat. Dort habe er ein "Geheischnis" gefunden. Heimeligkeit und Geborgenheit. Ob alle das Wort kennen? Klar, unter Eifelern versteht man sich.

Andrack lässt die Zuhörer teilhaben an Freud und Leid seiner Gipfelbesteigung des Watzmanns, die ihn so derart an seine Grenzen brachte, dass er sogar zu schlapp für ein Belohnungsbier war. Fazit: "Die Alpen sind völlig überbewertet. Von wegen schöne Landschaft: Da stehen ja überall Berge davor." Der Vortrag ist kurzweilig und angenehm kurz, lange braucht keiner auf sein Belohnungsbier zu warten.

bevor Bürgermeister Joachim Kandels das Fest offiziell für eröffnet erklärt, sorgt Michael Dietzsch, langjähriger Brauerei-Chef und Vorsitzender des Stiftungsrats der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, für die Überraschung des Abends: Weil die Brauerei ihr 200-jähriges Bestehen feiert, es dem Unternehmen wie auch der Stiftung, die sich anteilig aus Gewinnen speist, gut gehe und man sich dem Standort verbunden fühle "überreiche ich Ihnen jetzt 500.000 Euro für kulturelle Zwecke". Mal eben so. Naja, nicht ganz: Der Stiftungsrat hat's beschlossen. Einstimmig. Die Beschenkten: zu gleichen Teilen Stadt und Kreis. Sonderapplaus. Verdient! Also dann: öfter mal ein Belohnungsbier!

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