Berge und Täler im Bronzeguss

BITBURG/PRÜM. Besondere Ehre für besondere Verdienste: Der Landkreis Bitburg-Prüm hat eine neue Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die europäische Einigung im Eifel-Ardennen-Raum verdient gemacht haben: die Eifel-Ardennen-Plakette. Die ersten beiden Preisträger stehen bereits fest.

Die Natur kennt keine Grenzen. Welcher Teil der Eifel-Ardennen gehört zu Deutschland und welcher zu Luxemburg? Beim Durchwandern ist das nicht zu erkennen. Das war nicht immer so. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg hat es viel Engagement gebraucht, um diese beiden Teile wieder miteinander zu versöhnen und zusammenzuführen. Zwei, die sich maßgeblich dafür eingesetzt haben, sind Dr. Jean Friedrich und Konrad Schubach. Als Dank und Anerkennung für diesen Einsatz sind die beiden die ersten Preisträger der Eifel-Ardennen-Plakette, die der Kreis Bitburg-Prüm in diesem Jahr zum ersten Mal verleiht.Künstler gestaltet die Plakette

Die beiden ersten Preisträger stehen bereits fest, doch die Plakette selbst ist noch in der Entstehungsphase. Der Künstler Christoph Anders aus Senheim an der Mosel empfindet mit der Plakette, einem Bronzeguss, die Berge und Täler der Eifel-Ardennen nach. Der Wortlaut der Umschrift: "Verdient um Eifel-Ardennen, der Landkreis Bitburg-Prüm". Da Schubach und Friedrich in diesem Jahr die einzigen Preisträger bleiben werden und der Landkreis im nächsten Jahr umbenannt wird, ändert sich auch die Umschrift. Die Eifel-Ardennen-Plakette ist als sehr exklusive Auszeichnung gedacht und soll an höchstens zehn lebende Persönlichkeiten verliehen werden. An wen die Auszeichnung gehen soll, darüber entscheidet der Kreistag Bitburg-Prüm. Bei den ersten beiden Preisträgern bestand kein Diskussionsbedarf. "Schubach und Friedrich haben sich über so viele Jahre für den Eifel-Ardennen-Raum verdient gemacht, dass sie als erste Preisträger prädestiniert waren", sagt Rudolf Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. Selbst Wanderern, die nicht unbedingt etwas vom Engagement Friedrichs wissen, könnte sein Name schon einmal begegnet sein: Anfang November 2005 hat die Vereinigung deutsch-luxemburgischer Naturpark einen Aussichtspunkt auf dem Felsenweg nach ihm benannt (der TV berichtete).Grenzübergreifende Zusammenarbeit

Der zweite Preisträger dürfte den Menschen in der Eifel bedeutend geläufiger sein: Konrad Schubach. Von 1952 bis 1962 war Schubach Landrat des damaligen Landkreises Bitburg, danach Landrat des Landkreises Trier und Regierungspräsident in Trier, zuletzt Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium. "Besonders als Bitburger Landrat hat er sich in vielfältiger Weise für einen Ausgleich mit dem Nachbarland Luxemburg und auch mit der französischen Besatzungsmacht eingesetzt", heißt es in der Begründung des Kreistags. Mit der Gründung des Vereins Naturpark Südeifel im Jahre 1958, dessen Vorsitz Schubach bis 1994 innehatte, wurde ein wichtiger Markstein für die weitere touristische Entwicklung der Eifel-Region gesetzt. Mit der Bildung des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks 1964 konnte die grenzübergreifende Zusammenarbeit auf ein festes Fundament gestellt werden. Schubach engagierte sich ferner im Präsidium der 1955 gegründeten Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen sowie im Vorstand und als Vorsitzender des Eifel-Vereins für die Eifel-Ardennen-Region und ihre Menschen. Ein Termin für die Preisverleihung steht noch nicht fest. "Wir haben den September ins Auge gefasst. Im Moment sind wir noch auf der Suche nach einem Festredner - möglichst einem Luxemburger", sagt Pressesprecher Müller.

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