Betten und mehr

BITBURG. In den leer stehenden Extra-Baumarkt werden die Firma "Dänisches Bettenlager" und ein Tierbedarf-Geschäft einziehen. Der Bauausschuss hat zugestimmt.

Das Thema ist fast so alt wie der Einzelhandel in Bitburg. Wer darf was, wo verkaufen und welche Auswirkungen hat das auf Betriebe in der Innenstadt? Der Bauausschuss der Stadt hatte sich damit auseinander zu setzen, ob sich im ehemaligen Extra-Baumarkt am Südring die Firma "Dänisches Bettenlager" und die Firma "Der Freßnapf" ansiedeln dürfen. Die Ansiedlung der Geschäfte ist umstritten. Das hat viel mit dem Sortiment zu tun, das verkauft werden soll. Es umfasst Möbel, Matratzen und Lattenroste, Bettwaren, Heimtextilien, Kurzwaren und Stilgarnituren, Leuchten, Bilder, Kerzen und Haushaltswaren, wenn sie fünf Prozent der Verkaufsfläche nicht übersteigen. Zudem dürfen Zoo-Artikel, Tiernahrung und Tiere verkauft werden. Ausschuss-Mitglied Elfriede Graupeter (Liste Graupeter) war mit dem Projekt gar nicht zufrieden. Angesichts der Breite des Sortiments sei der Name "Bettenlager" irreführend. Auch Marie-Luise Niewodniczanska (FDP) konnte sich mit dem Vorhaben nicht anfreunden. "Es sind Klimmzüge nötig, damit das Sortiment nicht als innenstadtrelevant gilt", sagte sie. Hermann Josef Rass (CDU) warnte vor den Folgen der Ansiedlung. Auch in anderen Fällen seien Vorgaben gemacht worden, die nicht eingehalten wurden: "Der Extra an der Mötscher Straße sieht aus wie ein Straflager in Sibirien." Er plädierte dafür, die Ansiedlung des "Fressnapf"-Markts nicht zu genehmigen. "Lasst Hunde und Katzen draußen", sagte Rass. Stephan Garçon (SPD) konnte der Ansiedlung auch Gutes abgewinnen. "Ein zusätzliches Tiergeschäft kann nicht schaden", sagte Garçon. Gegen das Engagement der beiden Firmen sei auch deshalb nichts einzuwenden, da die Eröffnung der beiden Geschäfte mit den Ergebnissen der Einzelhandelsstudie konform gehe. Dies sah auch Bürgermeister Joachim Streit so. Das Areal am Südring gelte als erweiterte Kernzone der Innenstadt. Auch von Seiten des Stadtplaners gebe es keine Einwände. Am Ende stimmte der Bauausschuss dem Ansinnen mit elf Stimmen - bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung - zu. Laut Bettenlager-Zenrale in Jarplund-Weding ist mit der Eröffnung im April oder Mai zu rechnen. Teil des Votums ist, dass die Werbeschilder der neuen Nutzer nicht höher als einen Meter sein dürfen. Diese Festsetzung im so genannten Erschließungsplan "Baumarkt" war nötig, da die bisher zulässigen Werbeanlagen auf zehn Quadratmeter pro Wandfläche begrenzt waren. Auf dieser Fläche ließ sich ohne Weiteres der Extra-Schriftzug unterbringen, für das Dänische Bettenlager hätte der Platz aber nicht gereicht. Das Gebäude am Südring war im Jahr 1997 von der Firma Extra errichtet worden. Es umfasst eine Fläche von 11 300 Quadratmetern und 126 Parkplätze. Im Oktober 2002 ging die Ära des Extra-Baumarkts zu Ende. Baumarkt-Konzern Praktiker hatte die Zusammenarbeit mit der "Top-Markt Gesellschaft für Baumärkte mbH" (Euskirchen) als Betreiber der Märkte in Daun, Gerolstein und Bitburg beendet. Hintergrund für die Kündigung sollen Zahlungsrückstände des Franchise-Nehmers in Millionenhöhe gewesen sein.

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