Bewegte Kunst im Haus Beda

BITBURG. Zum ersten Mal macht die Ausstellung des Limes-Kunstpreis-Wettbewerbs auf ihrer Wanderschaft einen Zwischenstopp in Bitburg. Bis zum 25. Juni werden im Haus Beda 70 Werke von Künstlern aus Belgien, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland präsentiert.

Ein Video zeigt einen tänzelnden Papiersack in einer Turnhalle. Das Selbstporträt einer Frau kommt erst dann voll zum Vorschein, wenn man mit der Hand an der Leinwand rubbelt. Der Kreativität der Teilnehmer am diesjährigen Kunstpreis-Wettbewerb des Kunstvereins "Cercle artistique Limes" war nur eine Grenze gesetzt: Bewegung mussten sie in ihren Werken ausdrücken. Als Anna Recker von der Stadt Esch-sur-Alzette in Luxemburg zur Teilnahme an dem Wettbewerb vorgeschlagen wurde, wusste sie nicht so recht, was sie mit diesem Thema anfangen sollte. "Außer Spiralen hab ich nichts mit Bewegung", sagte die gebürtige Osnabrückerin, die nun in Luxemburg wohnt. Sie reichte eine neun-teilige Steinparabel ein, deren Spiralenabbildungen an Schnecken erinnern. Schnecken als Antonym gegen die schnelllebige Zeit könnte man schon in das Thema Bewegung einfassen, so dachte sie. Die sechsköpfige Jury stimmte zu und ehrte Reckers Steinparabel mit dem 1. Preis. Das Werk, zusammen mit 69 anderen von insgesamt 26 Künstlern, ist bis zum 25. Juni im Haus Beda in Bitburg zu bewundern. Der Aufenthalt ist einem Zufall zu verdanken. Normalerweise reist die Wanderausstellung alle zwei Jahre durch die vier Partnerstädte des Limes-Kunstvereins: Esch-sur-Alzette, Arlon (Belgien), Merzig und Wittlich. Doch dieses Jahr war der Zeitabstand zwischen der Eröffnungsausstellung in Esch-sur-Alzette Ende April und der nächsten geplanten Exposition in Merzig Ende Juni zu lang. "Wir suchten relativ kurzfristig nach einer Möglichkeit, um die Bilder nach der Eröffnung in Esch nicht wieder einpacken und in den Keller stecken zu müssen", sagte Christiane Hamann, Vorsitzende des Vereins. Die internationale Künstlervereinigung wurde vor 19 Jahren gegründet. Ziel war es, den Künstleraustausch in der Region zu fördern. Ob die Ausstellung in Zukunft wieder in Bitburg Station macht, hängt vom Interesse der Bitburger ab, sagte Hamann. Besucher können die Bilder, Skulpturen und Fotografien noch bis zum 25. Juni hier besichtigen. Öffnungszeiten sind Dienstags bis Freitags von 15 Uhr bis 18 Uhr und Sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr. In Wittlich wird die Ausstellung am 17. September in die Kultur- und Tagungsstätte Synagoge einziehen.

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