Bildung und Spiel in "Kuschel-Atmosphäre"

BITBURG. Neues Projekt, viele Ideen: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Bitburg-Prüm hat als einziger Kreisverband in Rheinland-Pfalz den Zuschlag für das Projekt "Mehrgenerationenhaus" (MGH) erhalten. Auftakt für das Aktionsprogramm soll bereits im Frühsommer 2007 sein.

Der Plan ist aufgegangen. Der DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm hat mit seiner Konzeption vom Mehrgenerationenhaus die Experten im Berliner Jugend- und Familienministerium überzeugt. Unter insgesamt 1000 Bewerbungen erhielt das Team um DRK-Geschäftsführer Wolfgang Rieder Grünes Licht, um in dem schon vorhandenen Gebäude an der Erdorfer Straße 9 in Bitburg unterschiedliche Interaktionen zwischen Menschen verschiedenen Alters zu bieten. Das MGH-Projekt beinhaltet also nicht den Neubau eines Gebäudes, wie es die Bezeichnung fälschlicherweise impliziert. Vielmehr geht es laut DRK-Bereichsleiterin Pat Schumacher darum, laut Definition "eine am Gemeinwesen orientierte Anlaufstelle für Jung und Alt" mit einer ganzen Reihe von Förderangeboten zu schaffen. Raum dazu biete das Gebäude an der Erdorfer Straße, in der bereits jetzt unter anderem die DRK-Sozialstation und die Seniorenbegegnungsstätte untergebracht sind. Laut Pat Schumacher, die beim DRK in Bitburg für soziale Aufgaben und Wohlfahrtspflege zuständig ist, geht es nicht darum, auf unendlich vielen Quadratmetern zu agieren, sondern in "Kuschel-Atmosphäre" möglichst viele generationsübergreifende Angebote vorzuhalten. Das Konzept des MGH Bitburg sieht beispielsweise vor, Hausaufgabenhilfe durch pensionierte Lehrer zu bieten. Gedacht ist auch an eine Nachmittagsbetreuung für unter zweijährige Kinder durch so genannte Leih-Omas und Leih-Opas, wobei ihnen zusätzlich Fachkräfte zur Seite gestellt werden sollen. Entstehen könnte an der Erdorfer Straße zudem ein Pflegebad für Wellness, ein "Relax-Stübchen" und eventuell sogar eine Sauna. Ganz oben auf der Liste von Pat Schumacher stehen zudem ein Mittagstisch für Senioren und Kinder, ein allgemeiner Begegnungsort mit Bistro und Café, eine Spielgruppe sowie das gemeinsame Organisieren von saisonalen und anlassbezogenen Festen. Groß geschrieben wird bei den DRK-Experten das Thema Ehrenamt. Deswegen möchten Geschäftsführer Wolfgang Rieder und Projektchefin Pat Schumacher bereits jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um ein gut funktionierendes Helferteam zu rekrutieren. Denn: "Wir werden noch in diesem Jahr starten", betont Wolfgang Rieder und stellt klar: "Die Auftaktveranstaltung wird bereits im Mai oder Juni sein." Das MGH-Projekt, ein von der Großen Koalition in Berlin auf den Weg gebrachtes Aktionsprogramm für insgesamt 439 Kreise und kreisfreie Städte in ganz Deutschland, läuft fünf Jahre lang. Insgesamt wird das DRK Bitburg-Prüm mit 40 000 Euro pro Jahr unterstützt. "Danach müssen wir auf eigenen Füßen stehen", gibt DRK-Chef Rieder die Marschroute vor und gibt sich dabei betont selbstbewusst. Denn für Rieder ist das "Mehrgenerationenhaus" auch ein Wettbewerb der Ideen. Neben der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts würden die einzelnen MGHs miteinander vernetzt und in Telefonkonferenzen in die Pflicht genommen. Rieder: "Wir fühlen uns als Träger geehrt und zugleich verpflichtet. Wir werden stringent an der Sache arbeiten." Das sieht auch der DRK-Kreisvorsitzende Michael Billen so, der die Rieder-Truppe für das Projekt gut aufgestellt sieht. "Wir können jetzt mit der Arbeit beginnen." Wer sich ehrenamtlich im Zuge des Projekts "Mehrgenerationenhaus" in Bitburg engagieren möchte, kann sich an DRK-Bereichsleiterin Pat Schumacher, Telefon, 06561/602030, wenden. E-Mail: Pat.Schumacher@kv-bit.drk.de

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