"Bitburg ist auf jeden Fall mit dabei"

Er ist der Kontaktmann der Landesregierung vor Ort und informierte in Bitburg über das Wohnungsbauprogramm des Landes: "Kümmerer" Walter Densborn aus Manderscheid bestätigte in der jüngsten Stadtratssitzung, dass Bürgermeister und Stadtverwaltung nichts versäumt haben, damit auch die Kreisstadt am groß angelegten Wohnungsbau-Programm "Build to lease" teilhaben kann.

Bitburg. Im Rahmen des Landes-Programms "Build to lease" (bauen, um zu vermieten) sollen 271 neue Wohneinheiten für die in Spangdahlem stationierten US-Amerikaner bis Ende 2009 entstehen. Da bereits Mitte nächsten Jahres feststehen soll, auf welchen Grundstücken, diese Neubauten errichtet werden, ist Eile geboten (der TV berichtete mehrfach). Die CDU-Fraktion im Bitburger Stadtrat war angesichts der häufigen Kontakte des Kreises Bernkastel-Wittlich zum Kümmerer Walter Densborn verunsichert, ob auch die Bitburger Stadtverwaltung alles getan habe, damit die Kreisstadt beim Wohnungsbau-Programm mitmischen kann. Am Ende gewinnt die günstigste Miete

Diese Besorgnis konnte Stadt-Chef Streit in einem Schreiben an die Fraktion bereits ausräumen. Dennoch war der CDU-Vorstoß nicht umsonst: Auf Drängen der Fraktion besuchte Kümmerer Walter Densborn aus Manderscheid, der für die Landesregierung als Kontaktmann vor Ort auftritt, die Stadtratssitzung, um über den Stand der Dinge zu informieren. "Lange Zeit gab es keine Infos, aber inzwischen gibt es welche - wenn auch nicht alle", sagte Densborn. Das ist für Interessenten an dem Programm natürlich nicht befriedigend, da die Zeit drängt und je mehr Zeit vergeht, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende vor allem Groß-Investoren zum Zug kommen, da die eben auch in sehr kurzer Zeit ihre Bauprojekte realisieren können. "Es liegt nicht an deutscher Seite, dass alles so schleppend voran geht", räumte Densborn ein und bestätigte, dass Bitburg und Umland bisher nichts versäumt oder verpasst haben. Zehn Jahre Mietgarantie geben die Amerikaner für die Neubauten, und das Land legt noch mal fünf weitere Jahre drauf - Bau-Zuschüsse gibt es allerdings keine. Dennoch ist es wegen der Mietgarantie über 15 Jahre ein durchaus attraktives Angebot für Hausbauer. Voraussetzung ist, dass der Neubau-Standort maximal eine halbe Autostunde von der Air-Base Spangdahlem entfernt liegt. Densborn: "Da ist Bitburg auf jeden Fall mit dabei." Weitere Kritierien sind unter anderem eine hochwertige Ausstattung und bestimmte Quadratmetergrößen, die eingehalten werden müssen. So soll eine Wohneinheit mit zwei Schlafräumen zwischen 124 und 146 Quadratmeter groß sein, bei drei Schlafräumen zwischen 138 und 170 Quadratmeter und bei vier Schlafräumen zwischen 155 und 198 Quadratmeter. Das Rennen machen am Ende jene der Neubau-Angebote, für die die günstigsten Mieten verlangt werden. Extra Housing-Initiative des Landes: Die Housing-Initiative des Landes Rheinland-Pfalz (Hirp) ist Teil des Programms der Landesregierung zur Optimierung des Standorts Rheinland-Pfalz für die US-Streitkräfte und hat nach eigener Aussage zum Ziel, "das Engagement der Amerikaner in der Region langfristig zu sichern". Und die Amerikaner wünschen sich vor allem mehr Neubauten. Das stieß in den Dörfern auf Kritik, weshalb das Land ein Extra-Programm für eine Million Euro auflegte, wenn in Ortskernen Altbauten für Amerikaner saniert werden. Damit wegen der Kürze der Zeit am Ende nicht nur Groß-Investoren zum Zug kommen, sollen die Privatleute (erste Tranche), regionale Baufirmen (zweite Tranche) und Groß-Investoren (dritte Tranche) getrennt voneinander um den Zuschlag wetteifern. Dabei sollen rund 50 der 271 benötigten Neubauten von Privatleuten errichtet werden und bis zu 20 regionale Baufirmen eine Chance bekommen. Damit die regionale Bauwirtschaft profitiert, hat das Land das Hirp-Programm aufgelegt. Ansonsten wären die kompletten 271 Wohneinheiten europaweit ausgeschrieben worden und ein einziger Groß-Investor hätte sich alleine freuen können. Info: www.hirp.eu. (scho)

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