Bitburger Krankenhaus: Für die OP-Räume fehlt noch das Geld

BITBURG · Der geplante Umbau des Bitburger Krankenhauses verzögert sich bis auf weiteres. Grund dafür sind laut Träger vor allem die hohen Kosten.

 Wann das Bitburger Krankenhaus wie geplant umgebaut wird, ist derzeit noch offen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Wann das Bitburger Krankenhaus wie geplant umgebaut wird, ist derzeit noch offen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Wenn sich ein Bauvorhaben von Jahr zu Jahr verschiebt und sich der Investor zwischenzeitlich an anderen Standorten aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zurückzieht, betriebswirtschaftliche Synergien schafft, dann ist die Frage durchaus berechtigt. Nämlich die Frage, ob nach Neuerburg nun auch noch einer der beiden verbliebenen Standorte des Marienhaus Klinikums Eifel auf der Kippe steht. Also Bitburg oder Gerolstein. Oder vielleicht sogar beide.

Heribert Frieling, Sprecher der Marienhaus GmbH, die Träger der Krankenhäuser in Bitburg und Gerolstein ist, tut sich schwer damit, auf diese Frage zu antworten. Vielleicht, weil sie unerwartet kommt.
Vielleicht aber auch, weil er es nicht genauer sagen kann (oder darf). Die Antwort ist jedenfalls vage: "Ich gehe in absehbarer Zeit nicht davon aus", sagt er. Vor allem für den Bitburger Standort könne er sich das "einfach nicht vorstellen".

Was das Krankenhaus in Gerolstein betreffe, so sei es "absolut müßig, darüber zu diskutieren". Tatsache sei aber, dass es aufgrund der Kosten immer schwieriger werde, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu sichern, erklärt Frieling.

Und das hänge nicht nur mit Personalkosten zusammen, sondern auch mit den stetig steigenden Qualitätsanforderungen. Welche Konsequenzen das haben kann, zeigt sich im Saarland. Dort hat die Marienhaus GmbH vor wenigen Wochen die Schließung des Krankenhauses im knapp 16 000 Einwohner zählenden Wadern bekannt gegeben. Begründet wird der Schritt mit einem jährlichen Defizit in Millionenhöhe.

"Dies resultiert nicht zuletzt aus den deutlich verschlechterten Rahmenbedingungen, mit denen insbesondere kleine Krankenhäuser zu kämpfen haben", heißt es dazu auf der Internetseite des Klinikverbunds.
Das Krankenhaus in Wadern wird also zum Jahresende schließen. Dafür aber soll laut Marienhaus GmbH das Verbundkrankenhaus in Hermeskeil erweitert werden.

Doch zurück zum Bitburger Krankenhaus, wo die Schließung laut Träger derzeit kein Thema ist, die geplante Erweiterung aber irgendwie auch nicht. Schon mehrfach wurden im Volksfreund Pläne und Kosten vorgestellt.
Zuletzt im Mai 2015, wo es hieß, der Start des 25 Millionen-Euro-Projekts werde sich auf Anfang 2016 verschieben. Grund dafür war nach Auskunft des Trägers die Überlegung, den geplanten Anbau für die Operationssäle nicht auf der Ost-, sondern der Westseite des Krankenhauses zu errichten. Diese Überlegung ist längst abgeschlossen, doch hakt es jetzt an etwas anderem: der Finanzierung.

"Wir wollen dort nach wie vor bauen", sagt Frieling, "aber bei einem Projekt, das in die 20 Millionen geht, müssen wir auch sehen, wie wir das finanzieren können." Wie der Unternehmenssprecher erklärt, hänge es dabei weniger an der Förderung durch das Land als vielmehr am Eigenanteil der Marienhaus GmbH. "Der Träger ist auch nicht so auf Rosen gebettet, dass er ein solches Projekt einfach so umsetzen könnte", so Frieling. Manche Projekte verzögerten sich eben, andere würden zwischenzeitlich von den Entwicklungen überholt, fügt er hinzu. Der Umbau des Bitburger Krankenhauses sei jedenfalls "weiterhin in der Pipeline". Einen - wenn auch nur ungefähren Zeitplan - könne er allerdings nicht nennen, sagt der Sprecher: "Ich habe mir zeitliche Prognosen bereits vor 30 Jahren abgewöhnt."

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