Blick aus dem Fenster

Mit der heutigen Ausgabe stellt die TV-Reihe über den Maler Pitt Kreuzberg das Bild "Schalkenmehrener Maar" vor, das der Maler zwischen 1921 - 1926 in Öl erstellte.

 Eifelmaler Pitt Kreuzberg (1888 - 1966). Foto: Archiv/Franz-Josef Ferber

Eifelmaler Pitt Kreuzberg (1888 - 1966). Foto: Archiv/Franz-Josef Ferber

Schalkenmehren. Mit der TV-Reihe über den Maler der Eifel, Pitt Kreuzberg (1888 bis 1966), wird Kreuzbergs künstlerisches Wirken im Drei-Maare-Dorf Schalkenmehren beleuchtet, wo er über 50 Jahre lebte und arbeitete. Auf dem Weinfelder Friedhof, hoch über dem Totenmaar, fand der Künstler seine letzte Ruhestätte. In loser Folge werden an dieser Stelle die Bilder des Malers vorgestellt, die in einer Privatsammlung in vielen Jahrzehnten mit Gespür für den eigenwilligen Künstler zusammengetragen wurden und in der Pitt-Kreuzberg-Galerie in Schalkenmehren bei besonderen Anlässen zu sehen sind. Sein Werk "Schalkenmehrener Maar" (Öl auf Leinwand, 1921 bis 1926, Format 54 mal 46 Zentimeter) weist im Werkverzeichnis der Galerie die Nummer 23 auf. Wie Professor Bernhard Kreutzberg aus Ahrweiler auf dem Bildrücken vermerkte, wurde das Bild in Düsseldorf gerahmt. Der kostbare gold-silberne, seiner Zeit entsprechende, massive Rahmen schließt nach innen mit einer schwarzen Leiste ab. Maarlandschaft im Stil der 1920er Jahre

Dieses Bild des Meisters fällt sofort ins Auge. Erfüllt von der künstlerischen Freiheit dieses Jahrzehnts wählte Pitt Kreuzberg Farben und Formen, die frei in Szene gesetzt und zum bestimmenden Ausdrucksmittel werden. Der Maler lässt die Betrachter mit diesem Bild teilhaben an einem Blick aus dem Atelierfenster seines damaligen Wohnsitzes auf einen pittoresken Ausschnitt des Schalkenmehrener Maars und des Maarkessels. Der landschaftliche Hintergrund wird aufgefangen von einem Himmel, fast grau, der sich mit dem Grün der Wiesen und dem Braun der Felder im Wasser spiegelt. Ruhe und Harmonie

 Das Werk „Schalkenmehrener Maar“, das zwischen 1921 und 1926 von Pitt Kreuzberg geschaffen wurde. Foto: Hartmut Flothmann

Das Werk „Schalkenmehrener Maar“, das zwischen 1921 und 1926 von Pitt Kreuzberg geschaffen wurde. Foto: Hartmut Flothmann

Das große Kornfeld leuchtet hervor und spiegelt sich am Maarufer im Wasser wider. Die Augen des Betrachters bleiben wohlgefällig auf diesem Ölbild in unaufdringlichen Farben haften, das Ruhe und Harmonie ausstrahlt. Liegt das an den vertrauten Formen, an der Bildeinteilung oder an der ausdrucksvollen Perspektive? Die Farben bewegen sich in einem Spektrum von blau, braun, grün und gelb. Der Lichteinfall von links oben durch eine aufgerissene Wolkendecke taucht besonders das Kornfeld in helles Licht. Felder, Wiesen und Wälder schwingen im Hintergrund als zurückhaltende Farbbänder über die Leinwand. Vor einer windzerzausten, hohen Pappel und schemenhaften Büschen schiebt sich plakativ eine grün-gelbe Wiese in den Vordergrund. Wer will, kann hier Anklänge an den Kubismus erkennen, wo alle Sujets nur angedeutet, aber nicht differenziert ausgemalt sind. Wer mit Kreuzberg die filigran gestalteten Wildblumen und Gräser verbindet, wird von dieser pastös gemalten Eifellandschaft überrascht sein. Der Autor der TV-Reihe "Pitt Kreuzberg", Hartmut Flothmann, ist Kultur- und Medienwart der Eifelverein-Ortsgruppe Schalkenmehren und Pitt-Kreuzberg-Kenner. Flothmann organisiert für den Eifelverein auch Pitt-Kreuzberg- Themenwanderungen sowie Führungen durch die Pitt-Kreuzberg-Galerie in Schalkenmehren/Vulkaneifel.

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