Blick in die Wohnung der Zukunft
Mehr Menschen als andernorts verspüren der Studie "Wohntrend 2020" zufolge im Eifelkreis Bitburg-Prüm das Verlangen, in eine komfortablere Wohnung umzuziehen. Wie eine solche Wohnung aussehen könnte, haben Wissenschaftler gestern einem Fachpublikum am Stausee Bitburg erläutert.
Bitburg/Biersdorf. Wie sieht die Mietwohnung der Zukunft aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich seit gestern das "7. Forum Wohnungswirtschaft" - erstmals im Dorint-Hotel am Bitburger Stausee. Dazu eingeladen hat der Verband der Wohnungswirtschaft (VDW) Rheinland Westfalen, dessen 460 Mitgliedsunternehmen rund 1,3 Millionen Wohnungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vermieten. Bevor Wissenschaftler die Ergebnisse der vom VDW beauftragten Studie "Wohntrend 2020" präsentierten, hatte der Bitburger Bürgermeister Joachim Streit Gelegenheit, den rund 300 Teilnehmern aus neun Bundesländern kurz seine Stadt Bitburg vorzustellen, die in den kommenden drei Jahren 500 Baustellen ausweisen werde, um der großen Wohnraum-Nachfrage Herr zu werden. "Wir sind die Boom-Town der Region geworden", sagte Streit.Doch was wünschen sich die Mieter der Zukunft? Im Laufe der Vorträge wurde klar: Rund ein Drittel aller Mieter in beiden Bundesländern wünscht sich, bald umzuziehen - und zwar in eine Wohnung, die größer und komfortabler ist. Dies scheint ganz besonders für den Eifelkreis Bitburg-Prüm und den Vulkaneifelkreis zu gelten, wo die Umzugsabsichten statistisch stark über dem Durchschnitt liegen. Das spreche in der Regel für eine Unzufriedenheit mit dem Wohnbestand, sagt Matthias Wirtz vom Forschungsinstitut "Inwis". Doch was wollen die Mieter? Auch wenn die Wissenschaftler verschiedene Mieter-Typen unterscheiden, scheint es einige Trends zu geben, die sich generell abzeichnen: Gefragt sind große, ruhige Wohnungen in Stadtnähe, am besten in ganz neuen oder aber gründerzeitlichen Gebäuden. Am unteren Ende der Beliebtheitsskala rangieren hingegen Häuser aus den 50er und 60er Jahren. Die Wohnungen sollten neben einem großen Wohlfühl-Bad auch über eine komfortable Küche verfügen. Die Studie zeigt, dass 80 Prozent der Mieter auch bereit sind, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Ebenso viele wünschen sich, dass ihre Wohnung mit erneuerbaren Energien beheizt wird. Zwischen 40 und 60 Prozent der Menschen ist eine seniorengerechte Ausstattung wichtig. Zudem sollten Bauherren an ein Arbeitszimmer denken: Denn 80 Prozent der unter 30-Jährigen wollen - wenn möglich - in Zukunft von zu Hause aus arbeiten. Darüber, wie sich all dies praktisch umsetzen lässt, konnten sich die Tagungsteilnehmer während einer kleinen Fachmesse informieren.
