Arla blickt in Pronsfeld zurück und stößt auf die Zukunft an

Pronsfeld · Das Arla-Milchwerk in Pronsfeld feiert seinen 50. Geburtstag. Gäste aus Politik und Wirtschaft gratulieren.

 Feiern gemeinsam: Landrat Joachim Streit, Jürgen Wolf, Standortleiter Arla-Werk Pronsfeld, Peder Tuborgh, Vorstandsvorsitzender Arla Foods, und Winfried Meier, Deutschland-Chef Arla Foods (von links). Foto: Arla Foods

Feiern gemeinsam: Landrat Joachim Streit, Jürgen Wolf, Standortleiter Arla-Werk Pronsfeld, Peder Tuborgh, Vorstandsvorsitzender Arla Foods, und Winfried Meier, Deutschland-Chef Arla Foods (von links). Foto: Arla Foods

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 Podiumsdiskussion mit Moderatorin Marie Gales, Manfred Graff, Hans-Willi Thelen und Winfried Meier (von links). TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Podiumsdiskussion mit Moderatorin Marie Gales, Manfred Graff, Hans-Willi Thelen und Winfried Meier (von links). TV-Foto: Heribert Waschbüsch

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Kaum ist die Herbstsonne hinter dem Arla-Werk in Pronsfeld am Donnerstagabend verschwunden, gibt es schon das nächste visuelle Erlebnis. Zum Geburtstagsfest für eines der modernsten und größten Milchwerke der Welt hat Arla Foods seiner Molkerei eine zehnminütige Light-Show und die Illumination des Werksgeländes in verschiedenen Farben mit musikalischer Untermalung geschenkt.
Die etwa 250 Gäste aus Politik und Wirtschaft sind beeindruckt - nicht nur von dem Farb- und Akustikspektakel, sondern auch von dem Werk selbst.

Die Festredner tragen zu dieser Anerkennung einiges bei. Werkleiter Jürgen Wolf hat mit 16 Jahren in Pronsfeld vor 30 Jahren seinen Berufsweg begonnen: "Ich bin heute stolz, hier als Werkleiter zu stehen, stolz auf das Werk und vor allem auf alle Mitarbeiter." Die Entwicklung zum größten Arla-Werk lässt sich an einigen Zahlen zeigen, die Wolf nennt: 4,8 Millionen Liter Milch liefern die 2400 Bauern täglich ans Werk, dafür sind 180 Lastwagen notwendig. Und dies sei alles aus der genossenschaftlichen Idee entstanden, die vor 50 Jahren die Landwirte in der Region hatten.

Vor allem die genossenschaftlichen Grundsätze sind auch dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ake Hantoft wichtig. "Lassen Sie uns kurz auf die Vergangenheit schauen und dann auf die Zukunft anstoßen", sagte der Landwirt aus Schweden. Die Idee, dass die Bauern als Eigentümer die Richtung von Arla Foods (12 650 Mitglieder, knapp 20 000 Mitarbeiter) vorgeben, sei für die Milchbauern aus Dänemark, Schweden, Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland und Luxemburg von zentraler Bedeutung.

Arla-Vorstandsvorsitzender Peder Tuborgh unterstrich in seiner Begrüßungsansprache die zentrale Bedeutung des Standorts für das Gesamtunternehmen und den weiteren Wachstumskurs der Arla-Gruppe. Während 180 LKW täglich Milch anliefern, verlassen auch rund 250 LKW mit Produkten das Werk. "Wir stellen mehr als 100 Produkte in Pronsfeld her, verarbeiten hier 1,7 Milliarden Kilo Milch im Jahr. Das ist ganz schön viel", so Tuborgh. Pronsfeld habe zudem im Export mit China und Afrilka eine bedeutende Rolle.

Für die Zukunft sieht sich das Unternehmen mit seinen vielen Herausforderungen deshalb gut aufgestellt, wie auch Manfred Graff, Hans-Willi Thelen und Winfried Meier bei einer kurzen Diskussionsrunde herausstellten. Die Basis für die Erfolge der Vergangenheit und die Zukunft seien die Milchbauern als Eigentümer der Molkerei. Für viele der 80 geladenen Vertreter und den Gästen aus Politik und Wirtschaft verbindet das moderne Werk von heute aber auch eine Reihe von Erinnerungen.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinlad-Nassau, Michael Horper, kann sich gut an die "Stunde Null" erinnern. Sein Großvater war Vertreter in der Molkerei Üttfeld und damit einer der Initiatoren zur Muh-Fusion, als sich Mitte der 60er Jahre die Molkereigenossenschaften Üttfeld, Bleialf und Schönecken zusammenschlossen. Sein Vater war anschließend 30 Jahre Mitglied der Muh-Vertreterversammlung. "Er hat mich als kleinen Jungen hierhin mitgenommen und wir haben uns angeschaut, wie das neue Milchwerk entsteht. Und toll, wie sich das weiterentwickelt hat."

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