Blind und ignorant

Es klingt schizophren: Heinrich Lenzen braucht einen Betreuer, der sich intensiv um ihn und seine Angelegenheiten kümmert. Mit Wilfried Sadlowski hätte er einen Betreuer, der genau dies tut - zumindest übergangsweise.

Weil Sadlowski aber die Betreuung abgab, hat Lenzen einen Betreuer, der ihn eine Stange Geld kosten könnte und sich weniger um ihn kümmern kann als sein Vorgänger. Und letzerem kommt keine "Beschwerdebefugnis" mehr zu. Dieser Fall dokumentiert eindrucksvoll, dass die von Haus aus blinde Justitia zuweilen auch unter Ignoranz zu leiden scheint, was eine in die Buchstaben des Gesetzes gepresste soziale Kälte zur Folge hat. Offenbar bedarf es nicht erst großer Einschnitte ins soziale Netz, ehe man in eine missliche Situation geraten kann. r.gruen@volksfreund.de

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