Bollendorf trotzt dem Trend

IRREL/BOLLENDORF. (cus) Während die SPD in den meisten Ortsgemeinden des Irreler Lands ihr Wahlergebnis verbesserte, fiel sie in Bollendorf deutlich ab.

Verkehrte Welt in der Verbandsgemeinde (VG) Irrel: Während die CDU im VG-Rat Irrel zusammen mit der Bürgermeister-Stimme über die absolute Mehrheit verfügt, liegt bei den Landtagswahlen regelmäßig die SPD vorne. Verlassen kann sich die SPD dabei unter anderem auf Ferschweiler (58,8 Prozent). "Früher hatte die CDU hier um die 60 Prozent. Aber inzwischen hat sich das geändert, weil wir hier gute Arbeit geleistet und viele Dinge ins Leben gerufen haben", berichtet Ortsbürgermeister und SPD-Mitglied Rudolf Schmitt. Als Beispiel für die positive Entwicklung der Gemeinde nennt er die Sanierung des Friedhofs in Eigenleistung und aktuell die Planung für ein Baugebiet. Weitere Hochburgen der SPD sind Alsdorf, Prümzurlay und Schankweiler. Genau entgegen dem Landestrend liegt das Ergebnis in Bollendorf. Dort verliert die SPD sechs Prozentpunkte, während die CDU zehn Prozentpunkte zulegt und an der 50-Prozent-Marke kratzt. "Das ist die Folge einer kontinuierlichen, jahrelangen Parteiarbeit und die Anerkennung der Arbeit als Ortsbürgermeister", sagt Hermann Schmitz (CDU), seit 2004 Amtsinhaber.Billens Heimspiel in Kaschenbach

Die CDU informiere regelmäßig durch ihre Postille "Schwarzpulver" und diskutiere aktuelle Anliegen monatlich am Stammtisch. Auch die Entwicklung des Ortsverbands der Jungen Union sei mit inzwischen 42 Mitgliedern sehr positiv. CDU-Direktkandidat Michael Billen fährt in seiner Heimatgemeinde Kaschenbach erwartungsgemäß das stärkste Ergebnis ein: 84,6 Prozent Erststimmen und 86,8 Prozent Zweitstimmen bei 95,1 Prozent Wahlbeteiligung. FWG, WASG und Bündnis 90/Die Grünen bekommen in Kaschenbach nach wie vor keine einzige Stimme: Die Null steht. Die FDP-Hochburgen des Irreler Lands stehen in Eisenach, Schankweiler und Niederweis. Bündnis 90/Die Grünen nehmen die Fünf-Prozent-Hürde nur in Peffingen - landesweit zu wenig für den Einzug ins Parlament. Auch WASG und FWG fahren in Peffingen mit jeweils 3,3 Prozent ihr bestes Ergebnis ein. Zugleich sind die Peffinger die wahlmüdesten Bürger mit einer Beteiligung von nur 53,3 Prozent. In Irrel selbst, dem Sitz der VG-Verwaltung, triumphiert die SPD mit einem Zuwachs von fast zehn Prozentpunkten. Die CDU verliert dort mehr als sieben Prozentpunkte. Auch Grüne und FWG lassen Federn. Ähnlich ist die Lage in der benachbarten Ortsgemeinde Minden, wobei die FDP ihren Stimmenanteil fast verfünffacht. Die Grünen verlieren dort eine ihrer Hochburgen im Irreler Land (2,5 statt vorher 7,1 Prozent).

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