Boom an der Börse

Die Verbandsgemeinde Neuerburg (VG) profitiert auf dem Immobiliensektor erheblich von der Nähe zu Luxemburg. So wurden im vergangenen Jahr von den insgesamt 58 vermittelten Gebäuden 25 an Interessenten aus dem Nachbarland verkauft.

Neuerburg. Mit dem Einrichten der Gebäude- und Grundstücksbörse (der TV berichtete) hat die VG Neuerburg offensichtlich ins Schwarze getroffen. Während im Neuerburger Land im vergangenen Jahr alles in allem 58 Häuser verkauft wurden, war in 28 Fällen die Börse beteiligt. Wie VG-Bürgermeister Norbert Schneider und der für diese Vermarktungseinrichtung zuständige Mitarbeiter Kurt Rings mitteilen, bleibt der Trend zu Gebäudeverkäufen an Bürger des Großherzogtums ungebrochen. Während 30 der 58 verkauften Gebäude an Deutsche gingen, kamen in 25 Fällen Luxemburger zum Zuge. Zudem gingen drei Häuser an Niederländer. Viele Interessenten für Grundstücke

Doch nicht nur Gebäude wurden 2007 im Neuerburger Land tüchtig verkauft. Auch Interessenten für Grundstücke gab es en masse. Insgesamt 49 Flächen wechselten im vergangenen Jahr den Besitzer. Auffallend auch hier: 28 Mal erhielten Luxemburger den Zuschlag. Während die (Gebäude-) Börse in Neuerburg also regelrecht boomt, ist man an der Enz mit den Einwohnerstatistiken nicht ganz zufrieden. Zwischen Juni 2006 und Juni 2007 sank die Zahl der Erstwohnsitze allerdings lediglich um zehn, wobei man nun bei 9764 Einwohnern liegt. Gleichzeitig dementierte Bürgermeister Schneider damit eine Zahl, die jüngst im Mainzer Innenausschuss kursierte. Dort hatte es geheißen, die VG Neuerburg habe 112 Einwohner weniger als noch vor gut einem Jahr. Neubürger sollen sich in Neuerburg anmelden

Die Zahl der Zweitwohnsitze liegt indes derzeit bei 1017. Das ist für Norbert Schneider der springende Punkt: "Die Luxemburger, die hierher ziehen, tun sich schwer mit der Wahl des Erstwohnsitzes", sagt er. Wegen der Schlüsselzuweisungen würde dies aber für die Gemeinden bares Geld bedeuten. "Deshalb sind wir hinter den Ortsbürgermeistern her wie der Teufel hinter der armen Seele, damit diese ihre Neubürger motivieren, sich in Neuerburg anzumelden." Dies gelte im Übrigen auch für die Altenheime, betont Schneider. Auch dort lebten viele Menschen, die nicht bei der VG gemeldet seien. Schneider: "Die kriegen jedes Jahr einen Brief. Wir kennen ja unsere Pappenheimer." Natürlich weiß auch Bürgermeister Schneider, dass der Kampf um die Einwohnerzahl mit dem demografischen Wandel einhergeht. Wichtig sei deshalb nach wie vor die Attraktivität des Umfelds, also zum Beispiel die Ausstattung der Dörfer mit Kindertagesstätten und Schulen. Gleichzeitig verweist der Neuerburger Rathauschef aber auch auf die aktuellen oder in Planung befindlichen Wohngebiete, wie zum Beispiel in Körperich, Kruchten, Geichlingen, Roth und Dauwelshausen.

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