Brauchtum pflegen

BITBURG. (red) Überall auf den Dörfern im Bitburger Land und auf den Höhen der Bitburger Stadtteile werden an diesem Wochenende am ersten Fastensonntag wieder die "Hütten" brennen, um den Winter auszutreiben.

Alle Beteiligten werden darum gebeten, die Scheiterhaufen nur aus Stroh und Holz zu errichten. Als in den vergangenen Jahren immer wieder auch Reifen, Sperrmüll oder Ähnliches verbrannt wurden, gab es erheblichen Ärger mit der Ordnungsbehörde. Auch mit Bußgeldern muss gerechnet werden. Nach altem Brauch wird am "Schefsundisch", dem ersten Sonntag in der Fastenzeit, mit einem großen Feuer der Winter vertrieben. Das Feuer wird im Bitburger Land "Hütt" oder "Burg" genannt. Schon Tage zuvor beginnen junge Menschen aus dem Dorf damit, Brennholz und Stroh für das Feuer zu sammeln. Auf einer Anhöhe in Dorfnähe wird das Brennmaterial dann am kommenden Sonntag aufgeschichtet. Die Mitte bildet ein mit Stroh umwickeltes Holzkreuz.Mit Körben bewaffnet werden Eier gesammelt

Aus Sicherheitsgründen werden die Beteiligten inzwischen meist von Feuerwehrleuten unterstützt. Auch wenn das "Hüttenbrennen" auf einen heidnischen Brauch zurückgeht, sprechen die beteiligten Jugendlichen in den meisten Dörfern nach Entfachen des Feuers ein Gebet an der "Hütt". Anschließend "bewaffnet" man sich mit Körben und zieht durch die Häuser, um Eier zu sammeln. Nach erfolgreicher Sammeltour treffen sich alle, um bei dem Ehepaar des Dorfes, das zuletzt geheiratet hat, die gesammelten Eier in Form von Omelett, Pfannkuchen oder Ähnlichem zu verzehren.Bitte der Stadt: Nur Holz und Stroh verbrennen

Bräuche wie das "Hüttenbrennen" gehören zu den schönen Traditionen, die aus uralter Zeit überliefert sind. Sie stärken die Geselligkeit und das Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft. Leider kam es in der Vergangenheit aber auch immer wieder dazu, dass Reifen oder Müll mit verbrannt wurden und so die Umwelt erheblich belastet wurde. An manchen Orten konnte zudem beobachtet werden, dass manche Hüttenbrenner erheblich alkoholisiert waren. Deshalb bittet die Stadt alle Beteiligten, darauf zu achten, dass nur Holz und Stroh verbrannt und beim Alkoholkonsum die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes beachtet werden. Dann steht einem "Hüttenbrennen" nach alter Vätersitte nichts mehr im Wege.

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