Brennendes Reifenlager: Schon wieder Brandstiftung

Bitburg · Altreifen fangen nicht von alleine an, zu brennen. Die Kripo geht daher davon aus, dass ein Brandstifter für das Feuer auf dem Flugplatz Bitburg verantwortlich ist, das am Sonntag 90 Feuerwehrleute beschäftigt hat. Möglicherweise handelt es sich um den gleichen Täter, der ganz in der Nähe bereits im Herbst 2010 ein Feuer gelegt hatte.

Brennendes Reifenlager: Schon wieder Brandstiftung
Foto: Agentur Siko

Beißender Gestank nach verbranntem Gummi, eine riesige schwarze Rauchwolke und Flammen, die aus einem zwei Meter hohen Reifenberg schlagen: Erneut hat am Sonntag ein Großbrand auf dem Bitburger Flugplatz die Feuerwehren der Region in Atem gehalten (der TV berichtete). Rund 90 Wehrleute mussten ausrücken, um das Feuer, das in einem Altreifenlager unweit des Towers wütete, unter Kontrolle zu bringen. Gleichzeitig wurde die Bitburger Bevölkerung sicherheitshalber mit Lautsprecherdurchsagen gewarnt, möglichst nicht aus dem Haus zu gehen und die Fenster geschlossen zu halten. „Es braucht niemand zu erzählen, dass so eine Rauchgaswolke nicht giftig ist“, sagt der Bitburger Wehrleiter Manfred Burbach. Dass Luftmessungen der Feuerwehr Trier später keine hohen Schadstoffkonzentrationen aufwiesen, führt Burbach auf den Schneefall zurück. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Da das möglicherweise giftige Löschwasser (die Analysen laufen noch) zurückgehalten werden konnte, ist auch die Umwelt einigermaßen glimpflich davongekommen. Allerdings entstand der Entsorgungsfirma ein Schaden in Höhe von rund 20.000 Euro.

Beim letzten Mal wurden Altkleider angesteckt

Inzwischen beschäftigt sich auch die Kriminalpolizei Wittlich mit dem Brand. Denn: Reifenstapel fangen nicht von alleine Feuer. Schon gar nicht bei minus ein Grad.

Die Kripo geht daher davon aus, dass der Brand gelegt wurde. Der Täter ist bisher allerdings ebenso unbekannt wie seine Vorgehensweise oder sein Motiv. Darauf, dass jemand der Entsorgungsfirma gezielt schaden wolle, gebe es bisher keine Hinweise.

Mit einer Reihe von Bränden, die am Flugplatz in den vergangenen Jahren auf dem Gelände einer Recyclingfirma ausgebrochen waren, scheint es keinen Zusammenhang zu geben. Allerdings sieht die Kripo Parallelen zu einem Großbrand im vergangenen Oktober: Damals hatten – ebenfalls in der Nähe des Towers – drei mit Altkleidersäcken beladene LKW-Container gebrannt. Und wie Altreifen entzünden sich Altkleider nicht von alleine. Der Flugplatz Bitburg scheint ein beliebter Ort für Brandstiftungen zu sein. Die Kripo hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Was mit dem Löschwasser passiert, das derzeit noch in einem Rückhaltebecken gespeichert ist, entscheidet sich, sobald die Analysen vorliegen. Sollte es giftig sein, muss es entsorgt werden. Ansonsten kann es nach Auskunft der zuständigen Wasserbehörde in Trier dosiert in einen nahe gelegenen Bach abgeleitet werden.

Die Kriminalpolizei Wittlich bittet um Hinweise von Zeugen, die am Sonntag zwischen 16 und 17 Uhr in der Nähe des Reifenlagers am Flugplatz verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben. Hinweise an die Kripo Wittlich unter Telefon 06571/9500-0 oder an die Polizei Bitburg, Telefon: 06561/9685-0.

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