Briefe aus dem KZ

Briefe polnischer Häftlinge aus deutschen Konzentrationslagern stehen zurzeit im Mittelpunkt einer Ausstellung in der Kreissparkasse Bitburg. Gesammelt wurden die Schriftstücke von Thomas Niewodniczanski.

 Briefe aus Konzentrations-, Arbeits- und Vernichtungslagern sind noch bis zum 2. Dezember in der Ausstellung „Ich bin gesund und fühle mich wohl“ in der Kreissparkasse Bitburg zu sehen. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Briefe aus Konzentrations-, Arbeits- und Vernichtungslagern sind noch bis zum 2. Dezember in der Ausstellung „Ich bin gesund und fühle mich wohl“ in der Kreissparkasse Bitburg zu sehen. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Bitburg. (lyv) "Ich bin gesund und fühle mich wohl", heißt die Ausstellung, die im Januar bereits in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Prümer Land in der Kreissparkasse Prüm gezeigt wurde. Vier Vitrinen stehen nun in der Kundenhalle der Kreissparkasse in Bitburg, versehen mit 160 handgeschriebenen Briefen polnischer Häftlinge, Dokumenten sowie Häftlingsbekleidung, die der Bitburger Thomas Niewodniczanski nach der Wende in Lodz, Krakau und Warschau erwarb.

Nur auf Standardpapier des KZ und in deutscher Sprache durften die Häftlinge ihre Mitteilungen an die Familien oder Freunde schreiben. Pflicht war auch der Zusatz "Ich bin gesund und fühle mich wohl". Selbstredend wurden alle Briefe zensiert.

Nach einzelnen Konzentrations-, Arbeits- und Vernichtungslagern in den Ausstellungsvitrinen sortiert, enthalten die ausgewählten Schriftstücke ergreifende Details über das Schicksal der Gefangenen. Immer wieder taucht die Bitte nach Auskünften über das Leben zu Hause auf.

"Man spürt, wie überlebensnotwendig für die Inhaftierten unter diesen unmenschlichen Lebensbedingungen der dünne Kontaktfaden zu ihren Angehörigen war, der aus nur zwei geduldeten Briefen ohne Fotos pro Monat bestand", sagt Marie-Luise Niewodniczanska. Aus Angst, mit diesen Briefen in Konflikt zu geraten, "wollte mein Mann lange Jahre keine Ausstellung". Und die in Bitburg gezeigte beinhalte nur 20 Prozent der gesammelten Briefe. Die Sammlung sei bereits an das Warschauer Schloss verschenkt worden, sagt Niewodniczanska.

In einem Katalog sind die Briefe und weitere Dokumentationen enthalten, der bei der Kreissparkasse in Bitburg erhältlich ist.

Die Ausstellung ist noch bis 2. Dezember in der Kreissparkasse in Bitburg während der Öffnungszeiten zu sehen.

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