Brunnen 2 ist vorerst dicht

BITBURG. Der Ausfall eines Trinkwasserbrunnens beschäftigt derzeit die Stadtwerke Bitburg. Die ausreichende Versorgung mit Wasser ist aber gewährleistet.

Tief unterm Königswäldchen schlummert das Wasser, das nach dem Herausfiltern von überschüssigem Eisen aus Bitburger Wasserhähnen fließt. Es strömt derzeit aber nicht so wie gewohnt. Normalerweise werden im Norden der städtischen Gemarkung aus zwei Brunnen jährlich rund 950 000 Kubikmeter Wasser gefördert. Das entspricht einer täglichen Fördermenge von rund 2600 Kubikmetern. Derzeit ist die Förderung im Königswäldchen drastisch eingeschränkt. Nur Brunnen 1 liefert Wasser. Grund: Eine Havarie beim Auffüllen des Zwischenraums zwischen dem inneren und dem äußeren Rohr des Brunnens 2. Eine ärgerliche Sache sei das, sagt Stadtwerke-Chef Manfred Boor. "Die Versorgung mit Wasser ist aber nicht gefährdet." Wann der Schaden behoben sein wird, kann Boor noch nicht sagen. Mit einer Spezialkamera wurde inzwischen das Rohr mit einem Durchmesser von rund 40 Zentimetern befahren, um sich ein Bild vom Schaden zu machen. Diese Leitung steckt in einer älteren Leitung mit einem Durchmesser von rund 60 Zentimetern. "Das kaputte Rohr muss herausgezogen werden", ist sich der Werkleiter sicher. Ein neues, bis in die wasserführenden Schichten reichendes, muss dann eingeführt werden. Das zu bewerkstelligen und zu zahlen sei Sache der ausführenden Firma, die die Havarie verschuldet habe, sagt der Stadtwerke-Chef. Diese missliche Situation ist laut Boor kein Grund zur Sorge. Die fehlende Wassermenge könne unter anderem aus dem Brunnen 1 ausgeglichen werden. Insgesamt rund 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser werden die Werke in diesem Jahr vermutlich fördern. Größtenteils kommt das Wasser vom Königswäldchen, kleinere Quellen sprudeln bei Steinebrück (100 000 Kubikmeter Jahresfördermenge) und beim Flugplatz (350 000 Kubikmeter). Im Notfall hilft der Brauerei-Brunnen

"Notfalls können wir auch Wasser aus dem Brunnen der Brauerei bekommen", sagt Boor. Für Probleme mit der Versorgung gebe es eine entsprechende Vereinbarung zur gegenseitigen Hilfe. Das Unternehmen hat einen eigenen Brunnen im Bereich zwischen Flugplatz und Industriegebiet Merlick. "Das geförderte Wasser entspricht den Anforderungen der Trinkwasserverordnung", sagt Manfred Boor. Ein wenig kritisch könnte es übrigens für die Wasserversorgung der Stadt dann werden, wenn auch Brunnen 1 der Stadtwerke im Königswäldchen streiken würde. Dafür ist aber Vorsorge getroffen. Sollte die dort installierte Pumpe ihren Geist aufgeben, ist der Ersatz sofort zur Hand. Die Pumpe wäre spätestens zwei Tage nach dem Ausfall der aktuellen Fördermaschine einsatzbereit, schätzt Manfred Boor. Derzeit noch keine Möglichkeit gibt es, Bitburg über Leitungen des im Umfeld der Stadt aktiven Wasserwerks Bitburg-Land oder über die des Kreiswasserwerks mitzuversorgen. Während es bei diesen kommunalen Leitungsnetzen Verbindungen und sogar gemeinsam genutzte Brunnen gibt, ist Bitburg noch autonom. Diese Insel-Lösung muss aber nicht von Dauer sein. Laut Stadtwerke-Chef Boor ist daran gedacht, ein mögliches Neubaugebiet in Bitburg-Erdorf nicht direkt an das städtische Netz anzuschließen. "Aufgrund der Topographie wäre das mit großem Aufwand verbunden", sagt Boor. Bis 2009 gibt es noch einen Brunnen des Zweckverbands der fünf Kylltalgemeinden im Bitburger Stadtteil. Ursprünglich wurden von dort aus Badem, Metterich, Philippsheim, Gondorf und Hüttingen/Kyll versorgt. Über das Leitungsnetz des Zwecksverbands könnten Bitburgs Stadtwerke den Anschluss an die Rohre der Werke Bitburg-Land bekommen.

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