Buchen-Bögen als Tor zu Stadt

BITBURG. Hier fährt mancher gerne zwei Mal rund: Bitburgs jüngste Verkehrskreisel kommen alles andere als grau in grau daher. Doch auch hinter dem Erscheinungsbild der älteren Anlagen steckt ein Konzept.

"Da kuck ees lo", sagt Klaus Meier staunend. Und vor lauter Staunen vergisst er, wo er aus dem Kreisverkehr in der Bitburger Saarstraße wieder heraus fahren wollte. Also, noch einmal ein Tour rund um den Kreisel "Dat sein ever sching Hääcken lo op der Rundel", stellt nun auch Ehefrau Hildegard auf dem Beifahrersitz in schönstem Eifeler Platt fest.Erinnerung an die Eisenbahn

Seit einigen Wochen hat der Saarstraßen-Kreisel ein repräsentatives Gesicht: Sandsteinquader mit dem Logo der Bierstadt und Torbögen aus Hainbuchen machen ihn zu einem Hingucker für Autofahrer und Fußgänger."Die beiden Bögen sollen an die 2002 abgerissene Bahnbrücke über die Saarstraße erinnern, die lange zum Stadtbild Bitburgs gehörte", erklärt Andreas Port. Der Leiter des städtischen Bauhofs hat das "Gesicht" des Kreisverkehrs entworfen. Zwischen den dominierende hohen Steinblöcken wachsen sechs Bonsai-Kiefern. Die Beete haben Bauhof-Mitarbeiter in den Stadtfarben - Blau, Gelb und Rot - bepflanzt. "Die Bepflanzung darin werden zweimal im Jahr erneuert", berichtet Port. "Im Herbst kommen Stiefmütterchen hinein, im Frühjahr Primeln." Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit bezeichnet das bunte Erscheinungsbild der runden "Eingänge zur Stadt" als gelungen. "Schöner geht's nicht mehr", sagt Streit.Die beiden benachbarten Kreisel an Karenweg und Brodenheckstraße zu gestalten, war Aufgabe von Ralf Mayeres vom Landesbetrieb Straßen in Gerolstein. Er hatte bereits das Konzept für die Anlage zwischen Wittlicher Straße und Talweg in Bitburg-Ost geliefert. Bambuspflanzen sollen dort als exotischer Tupfer auf das Cascade-Schwimmbad hinweisen."Beim Kreisel am Karenweg haben wir uns am angrenzenden Park orientiert", sagt Mayeres, "so fügt er sich gut in das Bild des Konrad-Adenauer-Platzes ein." Die rot blühenden Kastanien, die den Rundkurs schmücken, sind unter anderem auch an der Kreisverwaltung zu finden. Dort seien seinerzeit aus Platzgründen nicht der Kreisel selbst bepflanzt worden, sondern die Verkehrsinseln davor, berichtet Ralf Mayeres.Viel Platz für Beete bietet dagegen die Anlage am Arbeitsamt. Dass dort ein Supermarkt entsteht, bezog der Landesbetrieb Straßen ins optische Konzept des Kreisverkehrs mit ein: "Er ist formalistisch gestaltet und den großen, modernen Gebäuden ringsum angepasst", sagt Mayeres. "Zudem haben wir typische Pflanzen verwendet, wie sie auch auf den Grünflächen des Aldi-Parkplatz stehen werden."Für den Bau des äußeren Teils der Mittel-Insel kam beim Kreisverkehr an der Brodenheckstraße/ Neuerburgerstraße ein relativ neues Verfahren zum Einsatz: die so genannte Street-Print-Technik. Was hier aussieht wie rote Pflastersteine, ist in Wirklichkeit strukturierter Asphalt. Auf diesen wird vor dem Aushärten eine Form gepresst und anschließend Farbe aufgetragen. Ein solcher Belag sei robuster als echtes Pflaster, sagt Ralf Mayeres: "So gibt es keine Probleme, wenn Lastkraftwagen darüber fahren."

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