Bücher erleben

BITBURG. (chw) Alle zwei Jahre denken sich die Pädagogen der Grundschule Süd neue Themen für die Projekttage aus, die sie unter ein bestimmtes Motto stellen. Dieses dient den Kindern als Leitmotiv für Bastelarbeiten, Aufsätze oder Bilder.

Freitagnachmittag, kurz vor fünf. In den Gängen und Treppen der Grundschule Süd herrscht hektisches Treiben: Türen werden aufgerissen und fallen mit Wucht wieder ins Schloss. Trauben von Kindern drängen ins bunt dekorierte Klassenzimmer, um ganz vorne zu sein, wenn es heißt: Präsentation der Projekttage. Jener Tage, für die manche ganze Nachmittage geopfert haben, um Bühnenbilder, Masken oder Rüstungen herzustellen.Annäherung an Literatur auf verschiedenen Wegen

In diesem Jahr stehen die Projekttage unter dem Thema "Bücher zum Leben erwecken". Die Klasse 2c von Manuela Junkes hat sich mit dem Buch "Wuschelbär" von Irina Korschunow beschäftigt. Das Buch erzählt die Geschichte von Benjamin, einem kleinen Jungen, der versucht, einen Teddybären zum Freund zu gewinnen. Die Klasse hat sich auf verschiedenen Wegen mit dem Buch auseinandergesetzt. "Die erste Aufgabe war, dass die Kinder möglichst viel über richtige Bären und ihre Lebensräume in Tierlexika herausfinden. Die Ergebnisse stellten sie dann in der Bären-Infothek der Klasse vor. Andere wiederum wählten Szenen aus dem Buch aus, um sie in Form eines Stabpuppentheaters vorzuspielen. Und die Bastler unter den Kindern erstellten einen Bären aus Filz", erzählt die Lehrerin. Um den Kindern das Buch im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen, backte Manuela Junkes mit den Kleinen Bärengesichter. Die Klasse 4c von Anke Zietmann unternahm eine Zeitreise ins Mittelalter, um das Leben eines Ritters näher kennen zu lernen. Zu diesem Zweck erstellten die Kinder ein eigenes Ritterbuch, das das Leben auf einer Burg beschreibt und die Entwicklung vom Knappen zum Ritter zeigt. "Zuerst fanden wir das Thema ein bisschen blöd", gesteht Jasmin und fährt fort: "Nur die Jungen fanden das toll, aber dann wurde es doch ganz spannend." Und wie bringt man den Erstklässlern das Lesen nahe? Christa Bröhl, Lehrerin einer ersten Klasse erzählt: "Als ich das Buch Der kleine Eisbär den Kindern vorgestellt habe, berichteten einige begeistert von der gleichnamigen Kassette, die sie zu Hause schon mehrfach gehört hatten." Im Sachunterricht besprach die Lehrerin dann mit Hilfe von Was-ist-was Büchern den Eisbären und seinen Lebensraum, den Nordpol. Um eine Verbindung vom Unterrichtsstoff zum Buch herzustellen, erstellten die Schüler Steckbriefe von Lars, der Hauptfigur im Kinderbuch, und bauten Eislandschaften aus Styropor, in die sie Plüschtiere hineinsetzten.Mit Janosch auf musikalischer Schatzsuche

Im Anschluss führten die Kinder das Musical "Komm, wir finden einen Schatz" von Janosch auf. Dabei wurden die kleinen Schauspieler musikalisch von der Orff-, der Flöten- und der Rhythmusgruppe unterstützt. Heidi Studentkowsky, Schulleiterin der Grundschule Süd, bezeichnete sowohl die Aufführung als auch das seit einem Jahr bestehende Ganztagsschul-Konzept als großen Erfolg. Und mit dieser Meinung steht sie nicht alleine da. Monika, eine Schülerin, sagt dazu: "Ich gehe sehr gerne in die Schule, vor allem an so einem Tag wie heute."

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