"Bulli"-Fans bleiben treu

FEUERSCHEID. Vor zwölf Jahren sollte der VW "Bulli" der Feuerwehr Feuerscheid aus dem Jahre 1958 stillgelegt werden. Dank eines großen ehrenamtlichen Einsatzes sorgt das inzwischen neu aufgebaute Fahrzeug für Aufsehen bei Festen und Treffen.

Von Rost geplagt, Motor angeschlagen: So präsentierte sich der Feuerscheider Feuerwehrbus nach 33 Dienstjahren. Der "Bulli" schien schrottreif - wären da nicht 17 Idealisten gewesen. Getreu dem Motto "Retten, bergen, löschen" wollten sie das Fahrzeug wieder auf Vordermann bringen. Ursprünglich sollte die komplette Wehr mobilisiert werden. Die Idee löste jedoch nicht bei allen Begeisterungsstürme aus. Kurzerhand gründeten die Bulli-Fans einen neuen Verein speziell für ihr Ziel. Um Startkapital zu bekommen, reichten sie in den eigenen Reihen den Hut rund. 17 Wehrleute machten sich an die Arbeit. "Das Unternehmen gestaltete sich jedoch schwierig", berichtet der Vereinsvorsitzende Walter Disch. "Dabei waren nicht die Reparaturen und Sanierungsarbeiten das größte Problem. Es war unheimlich mühselig und langwierig, original VW-Ersatzteile zu beschaffen. Nach und nach haben wir den Bus originalgetreu aufgebaut."20 000 Mark, 1500 Arbeitsstunden

Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen der Feuerscheider Wehr drehte der liebevoll restaurierte "Bulli" unter den staunenden Augen der Bürger und Gäste seine Runden. "Dass die 340 Mark Startkapital gerade zwei Prozent der benötigten Summe ausmachten, hat anfangs niemand geahnt. Das war auch gut so", erklärt Antona Neisius lachend. "Sonst würde er heute bestimmt nicht mehr laufen." Kosten- und Zeitbilanz: 20 000 Mark und 1500 Arbeitsstunden. "Alles haben wir aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und den Einnahmen aus den Feuerscheider Wandertagen finanziert", berichten die Pioniere. Der Feuerscheider Verein historischer Feuerwehrfahrzeuge und Gerätschaften ist bundesweit einer der wenigen seiner Art. Und der VW-Veteran ist einer von rund 200 im Land. Bei Feuerwehrtagen in der Region oder aber auch in Trier, Fulda und Montabaur ist er die Attraktion. Auch sein Nummernschild, PRÜ-K 847, zählt zu den Raritäten. Nur noch 29 Fahrzeuge führen ein Kennzeichen des Altkreises Prüm.Jedes Jahr ein neues Projekt

"Wir haben unterwegs zu unserem Ziel viel gelernt, den Zusammenhalt im Verein gefestigt und zahlreiche interessante Begegnungen gehabt", fasst Walter Disch das erfolgreiche Unternehmen zusammen. Mit Ehrgeiz und Beharrlichkeit setzen sich die Idealisten weitere Ziele. "Jedes Jahr ein neues Projekt", erklärt Disch. Zu dem Bulli hat sich mittlerweile ein ebenfalls originalgetreu restauriertes TSA-Mobil von 1946 gesellt. Derzeit richtet der Verein ein Feuerwehrmuseum ein. "Gerne übernehmen wir auch ausrangierte Gerätschaften umliegender Wehren und bringen sie wieder auf Vordermann. In dem kleinen Museum werden sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht", sagt Anton Neisius. Bereits jetzt besitzt der Verein eine stattliche Sammlung, die auf Zuwachs wartet. Vereinsmitglieder: Walter Disch (Vorsitzender), Anton Neisius (Stellvertreter), Johann Hotz, Eduard Schenkelberg, Horst Pütz, Josef und Matthias Kalmes, Alexander Thiel, Karl Weyandt, Franz-Josef Holz, Norbert Holz (Wehrführer), Ewald Holz, Peter Schmitz, Hermann-Josef Schmitz, Bernd Fell, Walter Jakobi, Klaus Laures. Welche verrückten Autos aus den Kreisen Bitburg-Prüm und Daun kennen Sie? Mailen Sie uns Ihre Vorschläge für unsere Serie an die Adresse m.hormes@volksfreund.de

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