Buntes, bewegtes Gesamtbild auf der Bühne

BLEIALF. Zum Tanz- und Folkloretreffen in Bleialf kamen mehr als 400 Tänzer in 30 Gruppen. Dort zeigten sie ihr Können – und holten sich auch Anregungen bei anderen.

Mit seiner Kniebundhose, der an einen Frack erinnernden grünen Jacke und seinem viel zu hoch erscheinenden Zylinder (mit dem es noch ein Geheimnis auf sich hat) wirkt Simon Maurer wie ein Zeitreisender aus dem 19. Jahrhundert. Maurer gehört der Volkstanzgruppe Pommern an der Mosel an, eine von 30 Formationen, die beim achten Tanz- und Folkloretreffen in Bleialf teilnehmen. Er und die anderen 19 Tänzerinnen und Tänzer tragen eine detailgetreu nachgeschneiderte Festtagstracht, wie sie an der unteren Mosel und in der vorderen Eifel um das Jahr 1850 modern war. Die Frauen der Folkloretruppe sind mit langen Röcken, Schürzen, Umhängetüchern und einer Art Kopfhaube ausgestattet. "Der Reiz am Tanzen ist die Gemeinschaft"

Seit 16 Jahren besteht der Verein bereits und damit genau so lange wie die Volkstanzgruppe des Eifelvereins Bleialf-Schneifel, die das Tanz- und Folkloretreffen auf dem Marktplatz in Bleialf organisieren. Die Veranstaltung ist einer der Höhepunkte für Tanzbegeisterte in der Region: Mehr als 400 Tänzer aus den Bereichen Volks-, Jazz-, Show- und Gardetanz sind mit Bussen angereist und führen ihre Choreographien vor. Dabei kommen die befreundeten Vereine aus Eifel, Belgien und von der Mosel nach Bleialf. "Der Reiz am Tanzen ist vor allem die Gemeinschaft, die dabei entsteht. Das verbindet auch die vielen Tanzgruppen untereinander", sagt Christa Schmitz-Grunow von der Tanzgruppe Bleialf. Eine Veranstaltung wie das Tanztreffen in Bleialf ins Leben zu rufen, liegt also auf der Hand. Doch nicht allein die Tänzer haben daran ihren Spaß. Das Publikum erfreut sich ebenso an den synchronen Bewegungen, Drehungen und Hebefiguren auf der Bühne und nicht zuletzt an den aufwändig gestalteten Kostümen und Trachten. So entsteht auf der Bühne ein kunstvolles Gesamtbild. Beim Publikum handelt es sich nicht um Unkundige. Viele Zuschauer gehören zu anderen Gruppen. Noch in Trachten gekleidet und mit Requisiten wie altertümlichen Taschen und Heugabeln in der Hand, wird den befreundeten Vereinen ordentlich auf die Füße geguckt. Die Devise heißt: Zeigen, was man kann und sehen, wie es die anderen machen. Vielleicht gibt es für die nächste Probe noch die ein oder andere Anregung.Derweil lüftet Simon Maurer das Geheimnis seines Zylinders: Ein Schubfach an der Vorderseite seines Huts. "Darin haben die Männer früher ihre Pfeife und den Tabak aufbewahrt", erklärt Maurer. Heute haben die Tänzer allerhand Nützliches darin verstaut. Bei Maurer finden Visitenkarten, Kulis und ein kleines Vogelnest darin Platz – letzteres für neugierige Kinder, wie er sagt.

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