Burgen-Glück währte nicht lange

Völlig überraschend brachte eine Ausgrabung des Landesmuseums Trier vor einigen Jahren eine unbekannte Burg bei Dockendorf ans Licht. Professor Lukas Clemens stellt die dabei gemachten Funde am heutigen Montag, 18. Februar, im Kreismuseum Bitburg-Prüm vor. Danach sind die Funde im Kreismuseum zu sehen.

 Idyllisch im Nimstal gelegen: die Niederungsburg von Dockendorf in einer Zeichnung von Nic Herber. Heute zeugt nur noch ein Schild von dieser Anlage. Foto: Kreismuseum/TV-Foto: Ulrike Löhnertz

Idyllisch im Nimstal gelegen: die Niederungsburg von Dockendorf in einer Zeichnung von Nic Herber. Heute zeugt nur noch ein Schild von dieser Anlage. Foto: Kreismuseum/TV-Foto: Ulrike Löhnertz

Bitburg/Dockendorf. Eine Burg in Dockendorf? Würde man Eifeler danach fragen, würde man sicher viel Kopfschütteln ernten. Dass es einmal ein solches Gebäude im Nimstal gab, wissen die meisten nicht. Kein Wunder: Nur ein Schild am Ortsrand von Dockendorf zeugt davon, dass hier einst eine Festungsanlage stand. Denn die Überreste der Burg liegen unter einem Acker - lediglich einen Steinwurf entfernt vom Nimsübergang zwischen Dockendorf und Wolsfeld. Das war zumindest zeitweise mal anders. Ende der 90er Jahre hatten Mitarbeiter des Landesmuseums die Mauerreste der Anlage freigelegt, um Funktion, Erhaltungszustand und Ausdehnung der Niederungsburg zu ermitteln. Die Grabung brachte einiges zu Tage. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass die Anlage gegen Ende des 11. Jahrhunderts errichtet wurde - vermutlich, um den nahe gelegenen Nimsübergang zu schützen. Das Glück währte nicht lange: Die Dockendorfer Burg wurde laut Professor Lukas Clemens nur etwas mehr als 100 Jahre genutzt und anschließend verlassen. Doch die kleine Anlage, die nach ihrer letzten, der dritten Bauphase, etwa 38 mal 22 Meter groß war, entstammt einer unruhigen Zeit: Einst gehörte sie wohl dem Luxemburger Rittergeschlecht von Hollenfels. Die Ausgrabungen lassen vermuten, dass sie in einer Fehde zwischen dem Grafen von Luxemburg und dem Trierer Erzbischof zerstört und später wieder aufgebaut wurde. Trotz allem haben die Archäologen jede Menge Funde gesichert: Neben mehreren tausend Keramik-Scherben fand man acht hochmittelalterliche Denare, zwei spätrömische Bronzemünzen, eine bronzene Schnalle, 16 Eisenschlüssel, Teile von Pferdezaumzeug, Teile von Armbrüsten und vieles mehr. Diese Funde aus Dockendorf stellt Professor Lukas Clemens am heutigen Montag, 18. Februar, 19 Uhr, im Kreismuseum Bitburg-Prüm vor. Bis 6. Juli sind die Funde im Kreismuseum zu sehen.

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