Burgflecken schließt Baulücke im Süden

SCHÖNECKEN. Einstimmig hat der Schönecker Gemeinderat die Erschließungsplanung für das Baugebiet "Auf der unterst Roeß II" beschlossen. Neben der Ortskernsanierung (der TV berichtete) ist damit ein weiterer wichtiger Schritt zur Dorfentwicklung getan.

"Wir brauchen Baustellen. Es muss möglichst schnell etwas passieren." So mahnte Schöneckens Ortsbürgermeister Paul Ludwig schon vor dreieinhalb Jahren im TV zur Eile. Gesetzlichen Vorschriften und schwierige Besitzverhältnisse standen diesem Wunsch jedoch entgegen. Das Verfahren zum Gebiet "Auf der unterst Roeß II" zog sich wie Kaugummi. Inzwischen ist der vom Büro Lenz & Partner aus Winterspelt entworfene Bebauungsplan rechtskräftig, und auch die Baulandumlegung ist weitgehend abgeschlossen. Die Grundstücke befinden sich derzeit in Privatbesitz, daher können keine allgemein gültigen Quadratmeter-Kosten für Bauwillige genannt werden. Die Gemeinde möchte allerdings einige Flächen zum Weiterverkauf erwerben. Hubert Thomas vom Büro Scheuch aus Prüm stellte dem Gemeinderat die Erschließungsplanung vor. Das Gebiet mit 17 Baugrundstücken liegt am Ortsausgang in Richtung Seiwerath. Es schließt die Lücke zwischen dem Gebiet "Auf der oberst Roeß" und der L 10. Statt eines Kreisels oder einer Linksabbiegespur reicht eine einfache Einmündung in die L 10 aus, da keine Straßenverbindung zur "oberst Roeß" geschaffen wird. Der Hauptarm der Erschließungsstraße hat eine Fahrbahnbreite von fünf Metern und zwölf Prozent Steigung. Einseitig verlaufen ein Gehweg von 1,50 Meter Breite und eine dreizeilige, gepflasterte Entwässerungsrinne. Die beiden Seitenarme haben eine 4,50 Meter breite Fahrbahn. Neben einem Meter Bankett verläuft bergseitig ein offener Graben. Er nimmt das Wasser von der Straße auf und dient als Überlauf für die Wasserrückhaltung auf den Grundstücken. Beispielfotos aus Prüm lösten ein Murren im Rat aus, da die Graben-Lösung ungewohnt wild wirkt. Diese kostengünstige und umweltfreundliche Variante ist jedoch inzwischen zum Standard für Neubaugebiete geworden. Für die Säuberung des Grabens ist die Ortsgemeinde verantwortlich. Zwei Grundstücke müssen über den Graben hinweg erschlossen werden. Dort werden Gussrohre verlegt.Größe der Wendehämmer ist genehmigt

Diskussionsbedarf gab es ebenfalls beim Thema Wendehämmer, die sich manches Ratsmitglied großzügiger gewünscht hätte. "Die Müllfahrzeuge sind bisher im Laufe der Jahre immer größer geworden", gab Paul Ludwig zu bedenken. "Die Entsorgungs-Fahrzeuge können dort wenden. Die Größe der Anlagen ist genehmigt", versicherte Thomas. "Wir müssen uns nun mal an den rechtskräftigen Bebauungsplan halten." Drei Fußwege führen zur L 10, zum benachbarten Baugebiet sowie zu dessen Zufahrt. Die Gesamtkosten betragen rund 205 000 Euro. Davon entfallen 130 000 Euro auf den so genannten Vorstufenausbau mit einer Baustraße und der Hälfte der Beleuchtung. Nach dem einstimmigen Ratsbeschluss zum Plan kann das Projekt ausgeschrieben werden. Thomas: "Wir werden mit der Verbandsgemeinde noch deren Kanalbau-Planung abstimmen und wahrscheinlich gemeinsam ausschreiben. Dann werden alle Arbeiten aus einer Hand erledigt." Submission ist voraussichtlich im November, Vergabe Anfang Dezember. Im zeitigen Frühjahr kann die Baufirma loslegen - fast vier Jahre nach Ludwigs Appell.

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