CDU läutet Generationenwechel ein

Der Arzfelder Verbandsgemeinde-Bürgermeister Patrick Schnieder ist am Donnerstagabend mit überwältigender Mehrheit zum Bundestagskandidaten der CDU für den Wahlkreis 203 (Bitburg) gewählt worden. 101 der 102 anwesenden Delegierten gaben dem 40-Jährigen, der auch Fraktionschef der Union im Kreistag Bitburg-Prüm ist, ihre Stimme. Schnieder wird Nachfolger von Peter Rauen (Salmtal), der seit 22 Jahren die Farben der CDU im Bundestag vertritt.

 Nachfolger mit Vorgänger: Der 63-jährige Peter Rauen (Plakat) gibt sein Bundestagsmandat im Herbst 2009 ab und tritt in den Hintergrund. Sein Nachfolger soll Patrick Schnieder (40) werden. TV-Foto: Manfred Reuter

Nachfolger mit Vorgänger: Der 63-jährige Peter Rauen (Plakat) gibt sein Bundestagsmandat im Herbst 2009 ab und tritt in den Hintergrund. Sein Nachfolger soll Patrick Schnieder (40) werden. TV-Foto: Manfred Reuter

 Nachfolger mit Vorgänger: Der 63-jährige Peter Rauen (Plakat) gibt sein Bundestagsmandat im Herbst 2009 ab und tritt in den Hintergrund. Sein Nachfolger soll Patrick Schnieder (40) werden. TV-Foto: Manfred Reuter

Nachfolger mit Vorgänger: Der 63-jährige Peter Rauen (Plakat) gibt sein Bundestagsmandat im Herbst 2009 ab und tritt in den Hintergrund. Sein Nachfolger soll Patrick Schnieder (40) werden. TV-Foto: Manfred Reuter

Bitburg. CDU-Urgestein Peter Rauen hat den politischen Staffelstab in jüngere Hände gegeben. Bei der Wahlkreiskonferenz im Bitburger Hotel Eifelbräu vollzog die Union mit der Wahl von Patrick Schnieder einen Generationenwechsel, nachdem Rauen das Bundestagsmandat seit nunmehr 22 Jahre innehat.

Bei der Wahl zum 17. Deutschen Bundestag am 27. September 2009 wird Patrick Schnieder also als Direktkandidat ins Rennen gehen, und es dabei mit Edmund Geisen (FDP), Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen) und einem SPD-Bewerber aufnehmen. Die Sozialdemokraten bestimmen ihren Kandidaten im November. Sie haben die Wahl zwischen Nico Steinbach, Jens Jenssen und Elke Leonhard.

"Hätte ich dem Rat meiner Mutter Folge geleistet, wäre es nicht dazu gekommen", sagte Peter Rauen zu Beginn seines Berichts. Seine Mutter hätte ihm schon 1983, also vor seiner Wahl zum rheinland-pfälzischen Landtag, von einer Kandidatur abgeraten, "weil wir kleinen Leute doch nichts an den Dingen ändern könnten". Gleichwohl habe er sich über all die Jahre sehr gerne politisch engagiert und immer die Meinung vertreten, dass man mit gesundem Menschenverstand durchaus in der Lage sei, politische Veränderungen herbeizuführen. Rauen: "Ich stehe heute Abend vor Ihnen und bin sehr dankbar, dass meine Partei und die Menschen im Eifel-Wahlkreis mir über so einen langen Zeitraum die Möglichkeit und das Vertrauen gegeben haben."

Als wichtigste Meilensteine in seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter nannte Rauen unter anderem den Einsatz für den Bau der A 1 und der A 60 sowie die Entscheidungen zum Erhalt der Bundeswehrstandorte Daun und Gerolstein. Die Delegierten dankten Peter Rauen mit lang anhaltendem, stehenden Applaus für seine Arbeit.

"Ich möchte mich zusammen mit den Menschen für diese Region einsetzen. Das treibt mich an, nach Berlin zu gehen, um dort unsere Sicht der Dinge einzubringen." Mit einer geschliffenen Rede stellte sich Patrick Schnieder den Delegierten vor, denen er verdeutlichte, wie wichtig es sei, christliche Grundwerte in die Politik einzubringen. Dies sei besonders angesichts der aktuellen Weltfinanzkrise unabdingbar. Schnieder sprach sich indes zudem für eine "Renaissance der sozialen Marktwirtschaft" aus sowie für Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft. Schnieder: "Der Wertebezug macht die Politik letztendlich zukunftsfähig."

Nach einem kurzen Abstecher in die Energiepolitik versprach der Politiker, nahe bei den Menschen sein zu wollen und stets ein offenes Ohr für deren Altagssorgen zu haben. Schnieder: "Ich stelle mich der Verantwortung aus voller Überzeugung."

Wahlkreisvorsitzender Michael Billen hatte eingangs auf eine politische Rede verzichtet. Er dankte Peter Rauen für seine Arbeit. Die Frage seines Weggangs habe er "früh, souverän und selbstständig" beantwortet.

Meinung

Souveräner Übergang

Der Generationenwechsel der CDU im Wahlkreis 203 vollzieht sich leise. Etwas anderes kann die Partei auch nicht gebrauchen, nachdem sie zumindest im Eifel- und im Vulkaneifelkreis im Zuge der geplatzten Sparkassen-Fusionen Schaden genommen hat. Gleichwohl haben es Peter Rauen und die Parteispitze verstanden, für einen sauberen wie souveränen Übergang zu sorgen und mit Patrick Schnieder einen Kandidaten ins Rennen geschickt, der seiner neuen Aufgabe gewachsen sein wird. Er gilt schon seit einigen Jahren als der große Hoffnungsträger der CDU in der Region. Sein tadelloser Auftritt am Donnerstag hat zudem unterstrichen, dass mit ihm ein Mann nach Berlin geht, der nicht nur von seinem fundierten politischen Wissen her überzeugt, sondern auch durch Intellekt und Charisma. Wer auch immer von der SPD als Bewerber bestimmt wird: Es käme einer faustdicken Überraschung gleich, würde es Schnieder nicht gelingen, das Direktmandat zu gewinnen. m.reuter@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort