Calluna-Lila für die Sinne

14 Maler und drei Landschaftsökologen beteiligten sich an einem Gemeinschaftsprojekt für den Naturschutz vergessener Heiden in der Eifel. Die Ergebnisse sind nun im Konvikt in Prüm zu sehen.

 Das Bild „Westwallhöckerlinie bei Lützkampen“ des Malers Arno Klimkeit und die Werke seiner 13 Künstlerkollegen sind noch bis zum 29. März in den Fluren des Konvikts in Prüm zu sehen. TV-Foto: Claudia Michels

Das Bild „Westwallhöckerlinie bei Lützkampen“ des Malers Arno Klimkeit und die Werke seiner 13 Künstlerkollegen sind noch bis zum 29. März in den Fluren des Konvikts in Prüm zu sehen. TV-Foto: Claudia Michels

Prüm. Unter dem Titel "Heiden in Aquarell" sind seit dem Wochenende die Werke verschiedener regionaler Künstler in den Fluren des Konvikts in Prüm zu sehen. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wurde auch das Buch "Die vergessenen Heiden der Eifel" den Besuchern vorgestellt. Gleich zu Beginn klärt die Landschaftsökologin Elke Rosleff Sörensen ihre Zuhörer über etwaige Missverständnisse auf: "Wir haben diesen Titel für unser Buch absichtlich gewählt, um Neugier zu wecken und wenn die meisten Menschen dann an die Nichtchristen denken, wird unsere Arbeit bestätigt."Es geht bei diesem Gemeinschaftsprojekt, an dem insgesamt drei Landschaftsökologen und vierzehn Künstler mitgearbeitet haben, nämlich darum, den Naturschutz der vergessenen Heiden und der modernen Ödlandbiotope zu gewährleisten und diese Naturlandschaften wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen. Deshalb lautet auch der deutliche Appell der Landschaftsökologin Beate Jakob, die wie auch Martin Schnorr an diesem Projekt mitwirkte: "Man kann nur lieben und schätzen, was man auch kennt. Die Menschen, vor allem hier in der Eifel, müssen wieder lernen, all ihre Sinne zu nutzen und die Natur um sie, die noch übrig geblieben ist, erleben." Ganz bewusst ist auch die Umschlagfarbe in einem Calluna-Lila gewählt worden, da Calluna die lateinische Bezeichnung für Heidekraut ist und damit genau die Farbe verwendet wurde, die das Heidekraut in der Natur hat. Die Projektvorstellung wurde musikalisch durch das Musikerpaar André und Sonja Käpper begleitet, die, inspiriert von einem lauen Sommerabend oder einem leichten Herbstregen, selbst komponierte Musikstücke mit exotischen Musikinstrumenten wie der Steeldrum, der Djembe oder der Cajon umsetzten. Das Naturschutzprojekt in der Eifel wurde vom Leiter der Landeszentrale für Umweltaufklärung, Roland Horne, in den internationalen Kontext des Klimaschutzes gestellt. Er machte auf die in diesem Jahr in Bonn stattfindende internationale Konferenz für Nachhaltigkeit und Biodiversität, an der 130 Staaten teilnehmen, aufmerksam. Zwar habe die Konferenz einen komplizierten Namen, doch im Grunde, so Horne weiter, muss der Mensch nur auf etwas aufmerksam werden, das ihm ganz nahe ist. "Durch das Bewusstsein der Schönheit der Natur kann dann auch der Schutz unseres Klimas beginnen." Dieses Bewusstsein zu wecken, gelingt gut in den lichtdurchfluteten Räumen des Konvikts, doch beschreiben lassen sich die Werke nur schwer, oder um es in den Worten von Elke Rosleff Sörensen auszudrücken: "Wir haben in unserem Buch Pinsel und Stift für die Heiden sprechen lassen, und sie sagen mehr als Fotos."Die Ausstellung ist noch bis zum 29. März geöffnet und wird sonntags vom Künstler Dieter Pleines von 12 bis 17 Uhr betreut.

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