Campingplatz bleibt Streitobjekt

OBERWEIS. Auf einen für die Ortsgemeinde positiven Ausgang des Rechtsstreits mit der Verbandsgemeinde Bitburg-Land hoffen die Oberweiser. Ein Gespräch in Sachen Zukunft von Sport- und Campingplatz mit allen Beteiligten blieb ohne Ergebnis.

"Wir sind gesprächsbereit", sagt Erwin Schmidt, Ortsbürgermeister von Oberweis. Das bedeute aber nicht, dass die Ortsgemeinde den Verkauf von Sport- und Campingplatz im Ort kampflos hinnehmen will. An dieser Haltung hat sich auch nach einer vom CDU-Landtagsabgeordneten Michael Billien initiierten Gesprächsrunde nichts geändert. Dabei kamen vor einigen Tagen Vertreter der Ortsgemeinde, der Verbandsgemeinde, des VG-Rats, der VG-Werke und des Sportvereins Oberweis zusammen. "Es wurden Argumente ausgetauscht", sagt Marlis Ewertz, Erste Beigeordnete der Ortsgemeinde. Konkrete Ergebnisse oder einen Lösungsvorschlag kann sie nicht vermelden. "Versprechen wurden nicht eingehalten"

Die Positionen im Streit zwischen VG und Ortsgemeinde bleiben bestehen: Die VG will den im Rahmen der Kommunalreform in den 70er-Jahren von der Ortsgemeinde übernommenen Campingplatz und später auch den in unmittelbarer Nähe gelegenen Sportplatz veräußern. 150 000 Euro aus dem Verkauf soll die Ortsgemeinde erhalten, um einen neuen Sportplatz bauen zu können. Einen Fußballplatz für den Fortbestand des Vereins als unerlässlich hält Jürgen Ewertz, Zweiter Vorsitzender des SV Oberweis. Zwar gebe es in der Spielgemeinschaft (SG) mit Bettingen und Baustert derzeit drei Plätze. Drei Plätze gebe es aber nur so lange, wie es die SG gebe. Nicht nur dieses Argument spricht für die Oberweiser gegen einen Verzicht auf einen Sportplatz: Der Zuschuss ist nach Ansicht von Ortsbürgermeister Schmidt viel zu gering. Ein unabhängiges Ingenieurbüro aus Trier habe errechnet, dass allein der Bau des Platzes, der Parkplätze und der Umkleiden 900 000 Euro kosten würde. "Dazu kommen noch die Kosten für den Grunderwerb", sagt Schmidt. Wie hoch diese liegen, kann Schmidt nicht sagen. Fest steht, dass nach Ansicht der Oberweiser nur eine Fläche im Gebiet "Im Mörchen" infrage kommt. Dieses Gebiet an der B 50 in der Ortsmitte ist derzeit nicht erschlossen, gilt aber als mögliches Bauland. Mit einem neuen Platz nur anfreunden könnten sich die Oberweiser, wenn dieser ohne finanzielle Beteiligung der Ortsgemeinde gebaut wird. "Wir haben dafür nicht die Mittel", sagt Schmidt. Die Ortsgemeinde habe beispielsweise den Umbau des kommunalen Kindergartens zu schultern. Zudem stehe ein Um- oder Neubau des Gemeindehauses an. Aber es gibt noch andere Gründe: Schon jetzt übersteige die Zahl der Camper manchmal die der Einwohner, sagt Ewertz. Würde der Platz um die Fläche des heutigen Sportplatzes erweitert, würde sich dieses Missverhältnis vergrößern. "Unser Ziel ist die Rückübertragung", sagt Schmidt. Im anstehenden Verfahren soll zudem festgestellt werden, dass 1975 Freibad, Campingplatz und Fußballplatz gar nicht hätten an die VG übertragen werden dürfen. Für diese Meinung und für die Argumentation, dass ein Sportplatz kostenlos zur Verfügung gestellt werden müsste, hat Ortsbürgermeister Schmidt zahlreiche Belege. Viele Versprechungen seien den Oberweisern gemacht worden. "Keins ist eingehalten worden", sagt Schmidt.

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