Chancen auf den Titel

Peter Schnitzler aus Herforst vergleicht sich mit der Weltelite. In Thailand geht es um die WM-Krone für Menschen mit körperlicher Behinderung. Der Badminton-Spieler rechnet sich gute Chancen aus, vermisst aber Sponsoring.

 Peter Schnitzler nimmt an der Behinderten-WM in Bangkok teil, TV-Foto: Erich Gerten

Peter Schnitzler nimmt an der Behinderten-WM in Bangkok teil, TV-Foto: Erich Gerten

Herforst. (ger) Europameister ist er schon. Jetzt geht es auf zur Weltmeisterschaft nach Thailand. In Bangkok findet vom 26. Oktober bis 3. November die Badminton-WM für Menschen mit körperlicher Behinderung statt. Peter Schnitzler aus Herforst im Kreis Bitburg-Prüm will sich mit den besten der Welt messen. Das Können dazu hat er nach der erfolgreichen Premiere auf internationaler Ebene schon längst. 2006 wurde der 39-jährige gebürtige Moselaner zweifacher Europameister in der Klasse STL3 im spanischen Sevilla. STL für "Standing Lower" und bezeichnet Behinderungen unterhalb des Knies. Ihm wurde 2004 der rechte Fuß aufgrund eines Tumors amputiert. Aber Peter Schnitzler wollte sein Hobby Badminton, das er seit 20 Jahren spielt, nicht aufgeben. "Dass es so gut klappen würde, hätte ich nicht gedacht", sagt er. Umso mehr freut sich der bei der Deutschen Post beschäftigte Informatiker über die Teilnahme an der WM. Großen Anteil an den sportlichen Erfolgen hat sein Orthopädie-Mechaniker. "Anfangs war ich skeptisch, aber dann wurde die Prothese so super angefertigt, dass ich kaum Beeinträchtigungen beim Gehen habe."Bei der WM in Bangkok nimmt Peter Schnitzler gleich an drei Wettbewerben teil. "Ich werde in die Teamwertung für Deutschland spielen, im Doppel als auch im Einzel." Danach tritt er im Einzelwettbewerb zusammen mit Lutz Sauppe aus Zittau/Oberlausitz im Doppel an und später im Einzel. Die Chancen, in einem der Wettbewerbe einen Medaillenplatz zu erreichen, stehen für den Weltranglistenzweiten ganz gut. Optimistisch ist Peter Schnitzler sowieso. Nur eines bemängelt der erfolgreiche Sportler. "Sponsoring im Behindertensport ist so gut wie nicht vorhanden. Und das, obwohl die Möglichkeiten der Präsenz in den Medien auch im Behindertensport mittlerweile sehr häufig geboten wird."

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