Charlie Hebdo und Skulpturen aus Ton

Bitburg · Die Städtepartnerschaft zwischen Rethel und Bitburg besteht seit 50 Jahren. Zu diesem Anlass sind im Rahmen der Ausstellung "Printemps des Art" zwei Bitburger Künstlerinnen als Ehrengäste in die französische Stadt gereist. Mit dem TV haben die beiden Frauen über ihre Arbeit gesprochen.

 Mit ihrer Kunst sind sie nach Frankreich gereist: Die Bitburgerinnen Margot Schlösser und Mirijam Dockendorf sind begeistert von der Partnerstadt Rethel. TV-Foto: Bettina Bartzen

Mit ihrer Kunst sind sie nach Frankreich gereist: Die Bitburgerinnen Margot Schlösser und Mirijam Dockendorf sind begeistert von der Partnerstadt Rethel. TV-Foto: Bettina Bartzen

Foto: Bettina Bartzen (beba) ("TV-Upload Bartzen"

Bitburg. Rethel ist ein typisch französisches Städtchen nördlich von Reims und rund 230 Kilometer von Bitburg entfernt - und besonders von der Bierstadt aus eine Reise wert. Die deutsch-französische Freundschaft zwischen den Partnerstädten Rethel und Bitburg besteht seit 50 Jahren. Zu diesem Anlass waren nun auch im Rahmen der Kunstausstellung "Printemps des Art" die Bitburger Künstlerinnen Margit Schlösser und Mirijam Dockendorf mit ihren Arbeiten als Ehrengäste eingeladen.
"Ich habe schon viele Ausstellungen mitgemacht, aber diese Gastfreundschaft war ein Erlebnis", erinnert sich Margit Schlösser. Sie hat erfahren, wie schön es ist, als Ausländerin so offen empfangen zu werden.
Die Bildhauerin arbeitet seit 30 Jahren an Skulpturen und Objekten aus Ton. Dabei stellt sie die weibliche Figur in den Fokus. Ihre künstlerische Arbeit entwickelte sie in vielen Kursen.
In dieser Zeit ist die ungarische Bildhauerin Maria Geszler, die Schlösser seit 20 Jahren künstlerisch begleitet, zur wichtigsten Lehrerin geworden. "Ton ist ein vielseitiges Material, das man sehr zart und auch grob modellieren kann. Der Brennvorgang ist immer ein besonderes Erlebnis, da die tagelange Arbeit und die künstlerischen Ideen dem Feuer ausgesetzt sind und das Ergebnis unberechenbar ist", erklärt die 70-Jährige.
Die Künstlerin präsentierte im französischen Rethel fünf Objekte aus Ton - mit unterschiedlichen Brennarten, die dann abwechslungsreiche Farben und Oberflächenstrukturen entstehen lassen.
Die Künstlerin Mirijam Dockendorf legte sich für ihren neuen Lebensabschnitt den Künstlernamen Maria Kaluza zu. Die gelernte Bauzeichnerin und Bankkauffrau änderte nicht nur ihren Namen, sondern sie entschied sich, noch einmal ganz von vorne anzufangen.
Seit vier Semestern studiert sie Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste in Saarbrücken. "Ich habe das Handwerkliche in meinem Beruf vermisst und habe mich zum Ausgleich immer mehr mit Malerei beschäftigt, bis ich dieses Hobby zum Beruf gemacht habe", sagt die 44-Jährige mit einem Lachen.
Sie experimentiert mit leuchtenden Farben und verschiedenen Materialien, arbeitet an Zeichnungen aus der Theaterwelt und entwickelt Installationen.
Das Gemälde für Rethel ist aus der Reihe "Darf\'s ein bisschen mehr sein" entstanden. Dabei geht es um ein Zuviel der Formen und Farben, die den Betrachter zuerst einmal zum Staunen bringen sollen. Auf einem Bild thematisiert die Künstlerin die Anschläge der französischen Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo. Dabei bringt sie gekonnt Malerei, Karikatur und Zeichnung auf eine Bildebene.
In diesem Jubiläumsjahr sind noch weitere Begegnungen zwischen Rethel und Bitburg geplant. Auf dem Terminkalender stehen das Europäische Folklore-Festival in Bitburg und das Anna-Fest in Rethel.

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